Baby aus 24 Jahre altem Embryo geboren
20. Dezember 2017Bereits am 25. November kam das Mädchen Emma Wren Gibson gesund zur Welt, wie US-Medien nun berichteten. Die Mutter aus dem US-Staat Tennessee sei bei der Geburt 25 Jahre alt gewesen und damit kaum älter als der Embryo, der seit Oktober 1992 nach einer künstlichen Befruchtung eines anonymen Paares als sogenanntes "Schneebaby" in Stickstoff eingefroren gewesen sei, meldete der US-Sender CNN.
Emma kam demnach mit gut drei Kilogramm Gewicht und 50,8 Zentimetern Länge zur Welt. In einem Video des Senders erklärte die Mutter Tina Gibson, sie habe zuerst keine Ahnung gehabt, dass der Embryo bereits seit Oktober 1992 in einem Eisfach gelegen habe. "Dieser Embryo und ich hätten die besten Freundinnen sein können", sagte sie.
Das Nationale Embryo-Spenderzentrum (NEDC) in Knoxville in Tennessee, das den Embryo eingesetzt hatte, gratulierte der Familie via Twitter. Das NEDC nimmt Embryonen auf, die bei der künstlichen Befruchtung anderer Paare entstanden sind, aber nicht eingesetzt und quasi zur Adoption freigegeben wurden.
Die Gibsons hatten dem Bericht zufolge keine eigenen Kinder haben können, weil der Mann Benjamin Mukoviszidose habe, die Männer unfruchtbar machen kann. Der 33-Jährige sagte über seine Tochter: "Ich finde, sie sieht ziemlich perfekt aus dafür, dass sie all diese Jahre eingefroren war".
Emma halte nun den Rekord als längster eingefrorener Embryo, der zur Welt gekommen sei, zitierte das Portal "Standard Newswire" Mitarbeiter der Medizinischen Bibliothek der Universität Tennessee. Der bisher bekannteste älteste ausgetragene Embryo war fast 20 Jahre lang eingefroren gewesen, der Junge kam 2010 im US-Staat Virginia zur Welt.
Doch niemand wisse endgültig über das Alter dieser Schneebabys Bescheid, zitiert CNN den Experten Zaher Merhi vom New Hope Fertility Center in New York, der mit dem jüngsten Fall nichts zu tun hatte. Denn Unternehmen müssten der Regierung gegenüber nicht angeben, wie alt ein eingepflanzter Embryo ist. Nur die Geburt müsse gemeldet werden.
Laut "Standard Newswire" sagte NEDC-Labordirektorin Carol Sommerfelt, es sei "tief bewegend" und "sehr zufriedenstellend" zu sehen, dass Embryonen, die vor so langer Zeit mit den damaligen Techniken eingefroren wurden, sich so gut entwickeln.
ust/pg (dpa, cnn, standard newswire)