Nürburgring verkauft
11. März 2014Die Formel 1 bleibe die Königsdisziplin am Ring, teilte Capricorn im Rahmen einer Pressekonferenz in Koblenz mit. 102 Millionen Euro gibt das Unternehmen dafür aus: 77 Millionen Euro reine Kaufsumme, weitere 25 Millionen, um in die Rennstrecke zu investieren und sie zu einem sogenannten Technologie-Cluster auszubauen. Es werde "im Grunde alles so weitergehen, wie es war", hieß es. Ebenso wie ein umfangreiches Motorsport-Programm quer durch alle Klassen soll es auch das Musikfestival "Rock am Ring" weiterhin geben. Capricorn mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt insgesamt rund 350 Mitarbeiter und hat seit 15 Jahren auch eine Außenstelle am Nürburgring.
2012 Insolvenz angemeldet
Bisher war die Nürburgring GmbH fast ausschließlich im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz. Nach einem kostspieligen Umbau ab 2007 hatte sie hohe Verluste eingefahren und im Juli 2012 Insolvenz angemeldet. Seither wurde nach einem Käufer für die die beiden Rennstrecken mit der Nordschleife und dem Grand-Prix-Kurs sowie dem dazu gehörigen Freizeitpark gesucht. Der Wert der gesamten Anlage war ursprünglich auf 120 Millionen Euro taxiert worden. Capricorn hatte sich im Endspurt des Bieterverfahrens gegen den internationalen Finanzinvestor H.I.G. Capital durchgesetzt.
Die Formel 1 war seit Anfang der 50er Jahre fester Bestandteil des Nürburgrings. Bis zu Niki Laudas verheerendem Feuerunfall am 1. August 1976 fuhr die Formel 1 auf der 22,8 Kilometer langen Nordschleife, danach kehrte die Königsklasse der Eifel bis zur Fertigstellung des neuen Grand-Prix-Kurses 1984 acht Jahre lang den Rücken. Seit 2008 findet der Große Preis von Deutschland im jährlich wechselnden Rhythmus in Hockenheim und in der Eifel statt. Zuletzt gastierte die Formel 1 im Jahr 2013 am Nürburgring, Sebastian Vettel gewann erstmals den Großen Preis von Deutschland. Die Formel 1 startet in diesem Jahr nicht auf dem Eifel-Kurs. Der deutsche Grand-Prix findet 2014 in Hockenheim statt, erst im kommenden Jahr ist der Nürburgring wieder an der Reihe.
og/ck (sid, dpa)