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Autoschau für einen Riesenmarkt

25. April 2016

In Peking hat die wichtigste Automesse Chinas ihre Tore geöffnet. Zwar geht das Wachstum auf dem Riesenmarkt zurück, und die Konkurrenz wird schärfer. Aber die Produzenten geben sich unverdrossen optimistisch.

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China Peking Automesse Ford concept car
Bild: picture-alliance/AP Photo/Ng Han Guan

Automarkt in China im Wandel

Seit dem Morgen kommen tausende Fachbesucher und Journalisten auf das riesige Gelände in der Nähe des internationalen Flughafens in Peking zur Auto-Messe. Sie findet abwechselnd in Shanghai und in Peking statt. China ist mit 24,6 Millionen neu zugelassenen Autos im vergangenen Jahr der größte Automarkt der Welt.

Allerdings war das Wachstum auf diesem Markt schon mal besser: 2015 lag es nur noch bei 4,7 Prozent, im Vorjahr waren es noch 6,9 Prozent gewesen. Experten und Autokonzerne zeigen sich dennoch zuversichtlich: Sie verweisen darauf, dass es in China nur gut 100 Autos pro 1000 Einwohner gebe - in der EU sind es 600. Nicht einmal 30 Prozent der chinesischen Haushalte haben ein Auto.

Der wichtigste Markt

Die deutschen Hersteller wie VW, BMW und Daimler sind alle in der chinesischen Hauptstadt vertreten. Sie sind auf Chinas Automarkt besonders erfolgreich. Die Volkswagen-Gruppe ist Marktführer bei Personenwagen, die Oberklasse wird zu vier Fünfteln von Audi, BMW und Mercedes dominiert. Für fast alle deutschen Anbieter - außer für Opel - ist die Volksrepublik der größte oder der zweitgrößte Markt.

and a new BMW i3 electric car
BMW-Show in PekingBild: Reuters/J. Lee

Der VW-Konzern setzt jedes dritte Fahrzeug hier ab, die Gewinne je Fahrzeug sind höher als anderswo. Allerdings sind die Zeiten für Volkswagen auch in China gerade nicht einfach. Im Vordergrund auf der Messe steht nämlich wieder einmal der Dieselskandal. Die VW-Führung wird sich um Aufklärung bemühen müssen.

Das andere große Thema: die Aussichten für Autobauer im wichtigen chinesischen Markt. "Es gibt eine Verlangsamung", sagte der China-Chef des US-Autobauers Ford, John Lawler. Gleichzeitig werde die Konkurrenz schärfer. Das bestätigte auch der Präsident von Audi China, Joachim Wedler. Mitbewerber versuchten, Marktanteile zu erobern, und der Preiskampf werde härter, sagte er.

Warnungen und Hoffnungen

Auch Mirjam Meissner vom China-Institut Merics in Berlin warnt: "Deutsche Fahrzeughersteller sind vom chinesischen Markt stark abhängig - und die damit verbundenen Risiken nehmen weiter zu." Die wirtschaftliche Lage insgesamt werde unsicherer, aber auch staatliche Eingriffe in den Automobilsektor nähmen zu. Die ausländischen Autoproduzenten müssten sich auf Gegenwind einstellen. "Denn die chinesische Regierung versucht, in diesem strategisch wichtigen Wirtschaftszweig alle Hebel in Bewegung zu setzen, um heimischen Fahrzeugherstellern Wettbewerbsvorteile zu verschaffen", sagt Meissner.

China Peking Automesse Mercedes-Benz
Mercedes-Benz auf der AutomesseBild: Reuters/J. Lee

Das zeige sich schon besonders bei der Förderung der Elektromobilität oder des vernetzten Autos. Der Markt für E-Autos und Wagen mit Hybridantrieb, in China unter dem Begriff "neue Energie" zusammengefasst, legte zuletzt um das Vierfache zu. Enorme Wachstumsraten gab es auch für sportliche Geländewagen, sogenannte SUV. 2015 legte der Verkauf von SUV laut dem chinesischen Industrieverband CAAM um gut 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.

ar/iw (dpa, afp, rtr)