1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mindestens drei Tote bei Buschfeuer

9. November 2019

Dramatische Stunden in Australien: Bei verheerenden Bränden im Osten des Kontinents sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Weitere gelten als vermisst. Häuser und Schulen stehen in Flammen.

https://p.dw.com/p/3SjzJ
Australien Buschfeuer Brand Waldbrand
Feuerwehrleute versuchen in New South Wales die Flammen zu bekämpfen Bild: Reuters

Nach Angaben der Feuerwehr wurden mindestens 150 Häuser durch die Flammen zerstört. Mehr als 30 Menschen wurden verletzt, die meisten von ihnen Feuerwehrleute. Ein Feuerwehrvertreter sprach von einem "Pulverfass".

Eines der Todesopfer wurde nach Angaben der Rettungsdienste in einem Auto gefunden, zudem sei eine Frau trotz stundenlanger ärztlicher Rettungsbemühungen gestorben. Das dritte Todesopfer wurde in einem abgebrannten Haus in der Stadt Johns River gefunden. Sieben Menschen gelten noch als vermisst. Die Zahl der Toten könne im Laufe des Tages noch weiter steigen, sagte Berejiklian. Trotz einer kleinen Verschnaufpause deute die Wettervorhersage für die kommende Woche darauf hin, "dass das Schlimmste noch nicht vorbei ist".

"Unglaublich beunruhigend"

Rund hundert Buschfeuer lodern in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland auf einem rund tausend Kilometer langen Streifen entlang der Ostküste, fünf von ihnen sind weiterhin hochgefährlich. In einem Schutzgebiet in New South Wales ist vermutlich die Hälfte der dortigen Koala-Population den Flammen zum Opfer gefallen.

Rauch erfüllt den Himmel in Port Macquarie
Loderndes Feuer am Horizont von Port Macquarie im Osten Australiens Bild: Reuters/M. Reyes

Premierminister Scott Morrison nannte die hohe Zahl der Buschfeuer "unglaublich beunruhigend". Es sei traurig, dass Menschen gestorben seien. Er rief die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen und den Anweisungen der Rettungsdienste Folge zu leisten.

Menschen müssen sich selber retten 

Morrison sagte, die Armee könne den Rettungseinsatz bei Bedarf unterstützen. Derzeit befinden sich rund 1300 Feuerwehrleute im Einsatz gegen die Flammen. Mindestens 150 Wohnhäuser wurden zerstört, auch mehrere Schulen standen in Flammen. Nach Behördenangaben mussten auch Notunterkünfte und Seniorenheime evakuiert werden.

In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten und wurden daher aufgerufen, vor Ort irgendwo Schutz zu suchen. "Leider haben viele Menschen um Hilfe gerufen, aber wegen der Größe und Schnelligkeit der Feuer konnten wir nicht zu jedem vordringen, nicht einmal im Hubschrauber", erklärte ein Sprecher der Feuerwehr von New South Wales.

"Ein Wahnsinnsjob" 

Don Russell aus der Ostküstenstadt Taree sagte der Nachrichtenagentur AFP, sechs Feuerwehrleuten sei es gelungen, sein Haus zu retten, als ein Waldbrand bereits wenige Meter bis an das Gebäude herangekommen sei. "Die Kerle haben einen Wahnsinnsjob geleistet", sagte er. Seine Nachbarn hatten weniger Glück - ihr Haus ging in Flammen auf.

Australien Buschfeuer Brand Waldbrand
Ein Löschhubschrauber fliegt durch den dichten Rauch entlang der Old Bar-Straße in New South Wales, Australien Bild: Reuters

Ein Feuerwehrvertreter aus Queensland sagte, die Umstände in dem Bundesstaat glichen einem "Pulverfass". "Es braucht nur einen Funken, um ein Feuer auszulösen, das möglicherweise mehrere Tage lang lodert", sagte er. In Queensland wurde der "Feuer-Notstand" ausgerufen. Sämtliche Feuer im Freien wurden verboten.

Radio gibt Tipps

Örtliche Radiosender unterbrachen ihr normales Programm und sendeten Anweisungen, wie in Häusern und Fahrzeugen festsitzende Bewohner sich vor Flammen schützen können.

Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starker Wind, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus. Für den anstehenden Sommer in Australien bereitet sich das Land auf Temperaturen in Rekordhöhe vor.

sth/mk (afp, dpa)