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Australien plant weniger CO2-Emissionen

11. August 2015

Pro-Kopf gemessen ist Australien einer der größten Klimasünder der Welt. Nun will die Regierung den Schadstoffausstoß bis zum Jahr 2030 um mindestens ein Viertel reduzieren. Kritikern geht dies nicht weit genug.

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Australiens Umweltminister Greg Hunt kündigt die Reduzierung von CO2-Emissionen an (Foto: Stefan Postles/Getty Images)
Bild: Getty Images/S. Postles

In keinem Industrieland liegen die CO2-Emissionen pro Kopf höher als in Australien. Auch, weil Kohle in dem 23-Millionen-Einwohner Land nicht nur Exportgut, sondern auch Energiequelle Nummer eins ist. Einige Monate vor dem internationalen Klima-Gipfel in Paris kündigt die australische Regierung nun Maßnahmen zum Klimaschutz an. Bis 2030 wolle man den CO2-Ausstoss um 26 bis 28 Prozent unter das Niveau von 2005 senken, erklärte Regierungschef Tony Abbott. "Dies ist ein Ziel, das Wirtschaft und Umwelt gerecht wird", sagte Abbott. Der Pro-Kopf-Ausstoß werde dadurch um die Hälfte reduziert. Dies sei der beste Wert unter den entwickelten Ländern.

Doch nicht nur in der Opposition und bei Umweltschützern regt sich Widerstand gegen die Pläne des Premiers. Auch die eigene Klimaschutzbehörde sieht dies anders. Das unabhängige Institut hatte eine Reduzierung von 40 bis 60 Prozent unter das Niveau von 2000 empfohlen.

Sogar innerhalb der eigenen Regierung scheinen Abbotts Pläne umstritten. Nach Informationen der regierungsnahen Zeitung "The Australian" haben selbst Außenministerin Julie Bishop und Umweltminister Greg Hunt bis zuletzt für ein Ziel von wenigstens 30 Prozent Reduzierung bis 2030 geworben.

Für Abbott ist eine deutlichere Senkung offenbar nicht mit dem Wirtschaftswachstum des Landes vereinbar. "Wir müssen unsere Emissionen reduzieren", sagte der Premier. Die Maßnahmen müssten aber im Einklang mit dem wirtschaftlichen Wachstum des Landes stehen. "Das Letzte, was wir wollen, ist die Umwelt zu stärken und gleichzeitig der Wirtschaft zu schaden."

Im Vergleich zu den Klima-Plänen der USA oder der EU sind die australischen Abgas-Einsparungen geringer. Die EU peilt bis 2030 ein Minus von 34 Prozent gegenüber 2005 an. Die USA wollen ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 41 Prozent unter das Niveau von 2005 senken.

Bei dem Gipfeltreffen in Paris im Dezember soll ein dauerhaftes bindendes Klimaschutzabkommen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2020 beschlossen werden. Ziel ist, die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen.

sp/as (dpa, afp)