Auf den Spuren der Befreier
Am 8. Mai 1945 erfolgte die bedingungslose Kapitulation Hitler-Deutschlands. Der Zweite Weltkrieg in Europa war beendet. Gedenkstätten in ganz Deutschland erinnern an die Befreiung durch die Alliierten.
Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau
Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Soldaten das Konzentrationslager in der Nähe von München. Erst 1965 wurde auf dem Gelände eine Gedenkstätte errichtet. Mitten auf dem ehemaligen Appelplatz erinnert seit 1968 diese Skulptur des jüdische Künstlers Nandor Glid an die Gräuel der Nazis. Glid hatte viele Familienmitglieder in Konzentrationslagern verloren.
Schlacht im Hürtgenwald
Nahe Aachen führten US-Streitkräfte mehrere heftige Kämpfe gegen die deutsche Wehrmacht. Immer noch sind im Hürtgenwald Relikte dieser Schlachten zu finden, die von Herbst 1944 bis Anfang 1945 dauerten und als einige der längsten und bedeutendsten Kämpfe auf deutschem Gebiet gilt. Der Hürtgenwald ist heute Teil der "Liberation Route Europe", die an den Weg der alliierten Streitkräfte erinnert.
Brücke von Remagen
Am 7. März 1945 erobern US-Soldaten die überraschenderweise noch intakte Remagener Eisenbahnbrücke bei Bonn. Tausende Soldaten überqueren über sie erstmals den Rhein, das "Wunder von Remagen" geht in die Kriegsgeschichte ein. Bombenangriffe der Deutschen bringen die Brücke zehn Tage später zum Einsturz. Heute befindet sich im Brückenrest ein Friedensmuseum.
Commonwealth-Ehrenfriedhof im Reichswald
Während die US-Armee ihre Gefallenen in der Regel nach Hause transportiert, finden die Toten der britischen Streitkräfte auf 15 Friedhöfen in Deutschland ihre letzte Ruhe. Der größte Commonwealth-Kriegsgräberfriedhof ist der Britische Ehrenfriedhof im Reichswald nahe der niederländischen Grenze. Unter den 7654 Toten sind rund 4000 Piloten und Insassen von Kampfflugzeugen, darunter viele Kanadier.
Gedenkstätte Seelower Höhen
Im Osten eröffnet die Rote Armee am 16. April 1945 ihre letzte Großoffensive: Mit einem verheerenden Trommelfeuer im Morgengrauen beginnt bei den Seelower Höhen der Vorstoß Richtung Berlin. 900.000 sowjetische Soldaten stehen 90.000 deutschen gegenüber. Die Gedenkstätte informiert über die größte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden und erinnert an die zehntausenden Toten.
"Elbe-Day" in Torgau
Am 25. April 1945 treffen erstmals Russen und Amerikaner aufeinander: in Torgau an der Elbe. Damit ist die Lücke zwischen Ost- und West-Front geschlossen. Das Kriegsende rückt in greifbare Nähe, der Handschlag von Torgau wird weltberühmt. Die alljährliche Gedenkveranstaltung "Elbe Day" wurde 2020 wegen der Corona-Krise abgesagt.
Deutsch-russisches Museum Berlin-Karlshorst
Im Offizierskasino in Berlin-Karlshorst unterzeichnet die deutsche Wehrmacht in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. Das Museum präsentiert heute im Kapitulationssaal die Urkunde, die in drei Sprachfassungen ausgefertigt wurde: englisch, russisch, deutsch. Ebenfalls Thema der Dauerausstellung ist der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ab 1941.
Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park
Die schiere Größe des Treptower Ehrenmals ist beeindruckend. Auf rund 100.000 Quadratmeter Fläche erstreckt sich die Gedenkstätte mit dem Soldatenfriedhof. Sie wird nach Ende des Zweiten Weltkriegs errichtet, um der im Kampf um Berlin gefallenen Rotarmisten zu gedenken. Zwei stilisierte Sowjet-Flaggen aus rotem Granit bilden das Portal zum Ehrenhain mit den Grabstätten.
Potsdamer Konferenz in Schloss Cecilienhof
Nach der Übernahme der Regierungsgewalt tagen im Sommer 1945 die drei Hauptalliierten in Schloss Cecilienhof in Potsdam. Josef Stalin, Harry S. Truman und Winston Churchill führen die Delegationen an, die über die Nachkriegsordnung in Europa beraten. Am Ende steht die Aufteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen fest.
AlliiertenMuseum in Berlin-Dahlem
Auch Berlin wird 1945 in vier Sektoren aufgeteilt. Zentrum der US-amerikanischen Streitkräfte wird der Stadtteil Zehlendorf. Das damalige Kino "Outpost Theatre" ist heute Teil des AlliiertenMuseums. Die Ausstellung spannt den Bogen von den ersten Jahren der Besatzung in West-Berlin über die Luftbrücke und den Kalten Krieg bis zum Abzug der Amerikaner 1994.
Schloss Schönhausen in Berlin
1990 ist das preußische Schloss Schauplatz der "Zwei-plus-Vier-Gespräche" zwischen den beiden deutschen Staaten und den Siegermächten USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion. Sie bereiten die deutsche Wiedervereinigung vor. Auf dem ganzen Gelände informieren Gedenktafeln darüber, wie der Zweite Weltkrieg hier endgültig seinen Abschluss fand.