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Auch Xavi rettet den FC Barcelona nicht

8. Dezember 2021

Der FC Barcelona ist in der Champions League gegen den FC Bayern überfordert und hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Auch Trainer Xavi, der Hoffnungsträger auf der Bank, ändert das nicht.

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Barcelonas Trainer Xavi gestikuliert am Spielfeldrand und wird vom vierten Offiziellen ermahnt
Viel Aktion an der Seitenlinie, aber wenig Wirkung: Barcelona-Trainer Xavi (r.) Bild: Matthias Schrader/AP/picture alliance

Am Engagement mangelte es nicht. Xavi gestikulierte, diskutierte, lief am Spielfeldrand auf und ab. Der Trainer des FC Barcelona versuchte alles. Am Ende musste der 41-Jährige aber hilflos mit ansehen, wie Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern beim 3:0 (2:0)-Heimsieg ernst und auch kurzen Prozess mit den Katalanen machte. Es war der sechste Sieg im sechsten Gruppenspiel der Bayern. Daran konnten an diesem verschneiten Mittwochabend auch die letztlich überforderten Spanier nichts ändern - die ohnehin noch nie in der Münchener Arena gewinnen konnten.

Der stolze Klub aus Barcelona ist derzeit weit entfernt von den eigenen Ansprüchen und seiner großen Geschichte. In der Primera Division lediglich auf Platz sieben, in der Champions League nach der Pleite in München ausgeschieden - immerhin hat sich das Team noch für die Teilnahme an der Europa League qualifiziert. Letztmals passierte Barca das im Jahr 2003. Xavi, seit wenigen Wochen Nachfolger des glücklosen Ronald Koeman, soll das Team wieder dahin führen, wo es sich über Jahrzehnte wie selbstverständlich aufgehalten hatte: an die spanische und die europäische Spitze.

Noch keine (Fußball-) Wunder

Einen Achtungserfolg hätte der ehemalige Weltklassespieler in München schon schaffen können. Mit einem Sieg in der Münchener Arena hätte sich sein Team für das Achtelfinale der europäischen Königsklasse qualifiziert. Aber die Erkenntnis nach diesem Abend war eindeutig. Mehr als ein frommer Wunsch konnte das nicht sein. Thomas Müller (34.), Leroy Sané (43.) und Jamal Musiala (62.) trafen für die deutlich überlegenen Gastgeber.

Barcelonas Torwart Marc-André ter Stegen und seine Mitspieler sind nach einem Gegentor frustriert
Frust beim FC Barcelona - von den letzten zehn Pflichtspielen haben die Katalanen nur drei gewonnenBild: Matthias Schrader/AP/picture alliance

Am Ende sprang für die Katalanen in Gruppe E Tabellenplatz drei mit lediglich sieben Punkten aus sechs Partien heraus. Der FC Barcelona musste Benfica Lissabon (acht Zähler) den Vortritt lassen - geradezu ein Armutszeugnis für die Katalanen. 

"Wir versuchen, keinem Gegner unterlegen zu sein. Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen geduldig sein", sagte Xavi vor der Partie. Erst am 8. November hatte die Barca-Legende die Geschicke "seines Klubs" übernommen. (Fußball-) Wunder, wie einst auf dem Spielfeld gemeinsam mit Lionel Messi und Andres Iniesta, konnte er an der Seitenlinie aber noch nicht vollbringen.

Hoffen auf einen neuen Messi

Vielmehr geht es für den jungen Coach darum, den mit unglaublichen 1,35 Milliarden Euro verschuldeten Klub zunächst einmal zu stabilisieren und die hochveranlagten Talente Gavi, Ronald Araujo oder auch Ousmane Dembele in ein funktionierendes Konstrukt zu pressen.     

Für kostspielige Transfers haben die Klub-Verantwortlichen in der nächsten Zeit keinen Spielraum. Xavi kann allerdings auf viele junge und hervorragend ausgebildete Spieler aus der weltberühmten Jugendakademie des Klubs, La Masia, zurückgreifen. Dort wurde auch Xavi einst für die Profikarriere fitgemacht. Dort wurde auch der Grundstein für die Weltkarriere des Lionel Messi gelegt. Und der Coach wird hoffen, dass sich dort auch wieder ein neuer Messi verbirgt - der FC Barcelona hätte solch einen Spieler bitter nötig.