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Politik

Attentat auf FARC-Parteichef vereitelt

13. Januar 2020

Rodrigo Londoño hat jahrelang die linke FARC-Guerilla in Kolumbien kommandiert, nach dem Bürgerkrieg wurde er Parteichef. Nun soll ein Attentat auf ihn durch die Tötung zweier Ex-Kämpfer der FARC verhindert worden sein.

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Kolumbien  - Ehemalige FARC-Rebellen stehen in Kolumbien vor Gericht - Rodrigo Londono
Bild: Reuters/L. Gonzalez

Die kolumbianische Polizei hat nach eigenen Angaben ein Attentat ehemaliger Mitglieder der FARC-Guerilla gegen den heutigen Parteichef Rodrigo Londoño (Artikelbild) verhindert. Der zu Kampfzeiten "Timochenko" genannte Londoño war einst der Oberkommandierende der linken Guerilla. Im Jahr 2016 unterschrieb er zusammen mit dem damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos einen Friedensvertrag, um den kolumbianischen Bürgerkrieg nach mehr als 50 Jahren zu beenden. Später wurde er Vorsitzender der neugegründeten FARC-Partei.

Die Polizei habe in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft zwei Angehörige einer Terrorgruppe unter der Führung eines als "El Paisa" bekannten FARC-Abtrünnigen "neutralisiert", teilte Kolumbiens Polizeichef Oscar Atehortúa mit. Mit dem Einsatz im westlichen Department Valle del Cauca sei ein Attentat gegen Londoño vereitelt worden, schrieb Staatspräsident Iván Duque auf Twitter.

Ex-Kommandeure kämpfen wieder gegen die Regierung

Im August hatten mehrere frühere FARC-Kommandeure angekündigt, den Kampf gegen die Regierung wieder aufzunehmen. Diese habe den Friedensvertrag nicht eingehalten. Einige ehemalige FARC-Kämpfer, die das Abkommen ablehnen, hatten sich zudem kriminellen Gruppen angeschlossen.

Kolumbien Unterzeichnung des Friedensvertrags
Londoño (r.) und der damalige Staatschef Santos unterzeichnen im September 2016 den FriedensvertragBild: picture-alliance/dpa/M. Castaneda

Der rechtsgerichtete Duque hatte nach seinem Wahlsieg 2018 erklärt, einige Punkte im Friedensvertrag ändern zu wollen. Die FARC kam darin seiner Ansicht nach zu glimpflich davon. Das im September 2016 beschlossene Abkommen hatte den jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit rund 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen beendet.

Die Rebellen legten die Waffen nieder und sollen ins Zivilleben zurückkehren. Eine Sonderjustiz soll die während des Bürgerkriegs verübten Verbrechen aufarbeiten. Die FARC will jetzt als politische Partei für ihre Ziele wie eine gerechtere Landverteilung eintreten.

gri/wa (dpa, afpe)