Aufatmen in Asien
23. Januar 2008In Tokio lag der Nikkei-Index am Mittwoch (23.1.2008) zum Handelsschluss über zwei Prozent im Plus und machte so einen Teil der schweren Verluste von rund neun Prozent in den zwei Tagen zuvor wett. Zuvor hatte das Börsenbarometer kurzzeitig die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten überwunden, musste aber einen Teil der anfänglichen hohen Gewinne von fast vier Prozent wieder abgeben Der Hang-Seng-Index in Hongkong legte zwischenzeitlich sogar um 10,7 Prozent zu, nachdem er am Vortag ebenfalls um knapp neun Prozent abgerutscht war.
Erleichterung in Fernost
Auch an anderen großen Handelsplätzen in Asien war die Stimmung überwiegend gut und die Panikverkäufe vom Wochenbeginn scheinbar vergessen: Die Kursgewinne in Südkorea und Shanghai bewegten sich zwischen rund einem und gut fünf Prozent. Die Anleger griffen bei Papieren aus allen Branchen zu und machten auch bei den zuletzt mit am stärksten gebeutelten Finanztiteln keinen Halt. Einzig die Börse in Taiwan verzeichnete Abschläge von bis zu 2,3 Prozent. Hier hatte der schwache Ausblick des Computerkonzerns Apple belastet.
USA: Stärkste Zinssenkung seit mehr als 20 Jahren
Zuvor hatten sich die europäischen Aktienmärkte stabilisiert, weil der befürchtete Crash an der New Yorker Börse ausgeblieben war. Grund hierfür war vor allem, dass die US Notenbank Fed kurz vor Wall-Street-Öffnung den Leitzins in den USA um 0,75 Punkte auf 3,5 Prozent senkte. So stark hatte die Fed zuletzt im Oktober 1984 den damals noch als Leitzins geltenden Diskont-Satz auf einen Schlag gedrückt.
Die Wall Street reagierte daraufhin gelassen. Der Dow-Jones-Index gab nach zunächst deutlichen Verlusten letztendlich nur um 1,1 Prozent nach. Der Deutsche Aktienindex DAX schloss mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent.
Furcht vor US-Rezession
Die US-Währungshüter betonten, notfalls weiter zeitnah zu handeln, um größeren Wirtschaftsrisiken zu begegnen. Niedrigere Zinsen machen das Leihen von Geld für Investitionen und Konsum billiger. Die Zinssenkung weckte daher die Hoffnung, der Wirtschaftsabschwung in den USA könnte gebremst werden. Seit Jahresbeginn hatten die Aktienmärkte weltweit wegen Ängsten vor einer US-Rezession im Zuge der Hypothekenkrise deutlich Federn lassen. (leix)