Apple verliert und will Geld
24. Juli 2012Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf hat der amerikanische Technologiekonzern Apple eine Niederlage kassiert: Am Dienstag entschied das Gericht, dass Apple-Konkurrent Samsung sein "Galaxay 10.1.N" europaweit vertreiben darf. Apple hatte argumentiert, dass das Konkurrenzprodukt seinem eigenen Verkaufsschlager, dem Tabletcomputer iPad, zu ähnlich ei. Das Gericht folgte dieser Ansicht nicht und erklärte, es könne keine Verwechslungsgefahr erkennen.
#video#Der koreanische Samsung-Konzern hatte nach Beschwerden von Apple das Design seines "Galaxay 10.1.N" verändert. Die Düsseldorfer Richter sahen daher die Apple-Klage als hinfällig an. In einem anderem Punkt bekam Apple allerdings recht: Samsung darf das "Galaxy 7.7" in Europa nicht mehr verkaufen. Somit haben der amerikanische und der koreanische Wettbewerber gleichzeitig einen Sieg erringen können und eine Niederlage einstecken müssen.
Es geht um Milliarden
Der Düsseldorfer Prozess war nur ein Teil einer weltweiten Auseinandersetzung. Apple versucht, seinen Status als Marktführer zu verteidigen, in dem der Konzern die Konkurrenz des Design-Plagiats bezichtigt. Die Amerikaner fürchten, dass ihre Produkte auf dem Markt ihre Unverwechselbarkeit einbüßen könnten.
In Kalifornien beginnt in der nächsten Woche ein Prozess, bei dem Apple von Samsung eine Entschädigung von 500 Millionen Dollar für entgangene Gewinne einklagt. Außerdem sollen die Koreaner noch zwei Milliarden Dollar für "Ideenklau" und nicht geleistete Lizenzzahlungen drauflegen. Der deutsche Patentexperte Florian Müller weist darauf hin, dass die Entschädigungszahlung durch Samsung noch deutlich höher ausfallen könnte, sollte Apple Recht bekommen.
Samsung bezichtigt im Gegenzug seinen kalifornischen Konkurrenten ebenfalls des Plagiats. Der Konzern wirft Apple vor, es habe Patentrechte Samsungs verletzt. Die Schadensersatzforderungen Apples halten die Koreaner für unberechtigt und überzogen.
dk/wen (dapd/afp/dpa/rtr)