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APEC fürchtet Nahrungsknappheit

9. September 2012

Die APEC-Staaten wollen sich gegen die Auswirkungen der Euro-Krise und mögliche Lebensmittelengpässe wappnen. Das beschlossen sie auf ihrem Gipfel in Wladiwostok.

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Russischer Präsident Wladimir Putin und chinesischer Präsident Hu Jintao reichen sich die Hand (Foto: Reuters)
APEC 2012 Russland Putin Hu JintaoBild: Reuters

Freier Handel, Reformen und Stärkung der öffentlichen Finanzen - auf diese Prinzipien haben sich die Mitglieder der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) bei ihrem Gipfeltreffen im russischen Wladiwostok geeinigt, um ihre Wirtschaft vor den Auswirkungen der Krise in Europa zu schützen. Die 21 Staaten müssten dafür noch stärker kooperieren, heißt es in der Abschlusserklärung.

Die APEC warnte zudem eindringlich vor Lebensmittelengpässen. Die verlässliche Bereitstellung von Nahrungsmitteln "ist eines der akutesten Probleme unserer Zeit", sagte der russische Präsident Wladimir Putin. "Ohne Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln können wir unser Ziel nicht erreichen, die Lebensqualität unserer Bürger zu verbessern." Unter den Mitgliedsstaaten der APEC herrscht offenbar auch die Sorge, dass steigende Lebensmittelpreise zu politischen Unruhen führen könnten.

Putin sprach von einem "konstruktiven" Treffen. Am Rande der Konferenz kam es zu zahlreichen bilateralen Gesprächen.

Russland will mehr Gas in Asien verkaufen

Russland und Japan brachten ein gemeinsames Energieprojekt auf den Weg. Putin und der japanische Ministerpräsident Yoshihiko Noda hätten der Unterzeichnung eines Memorandums über die Lieferung von Flüssiggas beigewohnt, teilte der russische Konzern Gazprom mit.

Seit der Abschaltung der meisten Atomkraftwerke hat die japanische Nachfrage nach Flüssiggas deutlich zugenommen. Das umgerechnet rund zehn Milliarden Euro teure Projekt sei von großer Bedeutung für die Erschließung der asiatisch-pazifischen Märkte, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller.

Russland will neben seinem traditionellen Absatzmarkt für Gas in Europa künftig auch in Asien Fuß fassen. Japan habe dabei höchste Priorität, sagte Miller.

Putin kritisiert EU

Der russische Präsident kritisierte unterdessen das EU-Wettbewerbsverfahren gegen den russischen Gazprom als europäisches Ablenkungsmanöver. Einige in der EU-Kommission wollten die Aufmerksamkeit auf Russland lenken und dem Land einen Teil der Schuldenkrise aufbürden, sagte der russische Präsident nach dem APEC-Gipfel.

Er kritisierte das Vorgehen der Brüsseler Wettbewerbshüter als nicht hilfreich. Es gebe aber keinen Handelsstreit. "Wir pflegen eine sehr innige, konstruktive Verbindung", betonte Putin.

Die EU-Kartellwächter gehen dem Verdacht nach, dass Gazprom seine Marktdominanz in Ost- und Mitteleuropa missbraucht. Der Konzern erklärte seine Bereitschaft zu einem Dialog, sieht sich aber als Staatskonzern unter besonderem Schutz.

gri/uh (dapd, rtr)