Anti-Doping-Labor in Rio verliert Zulassung
28. August 2013Knapp ein Jahr vor der Fußball-Weltmeisterschaft und drei Jahre vor den Olympischen Sommerspielen 2016, hat die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) dem, bis dato, einzigen autorisierten Kontroll-Labor in Brasilien die Akkreditierung für Testverfahren entzogen. Hintergrund ist eine zweite Verfehlung der medizinischen Einrichtung LADETEC der Bundes-Universität der WM- und Olympia-Stadt Rio de Janeiro innerhalb von 24 Monaten.
Diese Entscheidung, die am 25. September in Kraft tritt, traff das WADA-Executivkomitee in Montreal. In der Mitteilung bestätigte die WADA, dass das Anti-Doping-Labor "wegen Nichteinhaltung der Internationalen Standards für Labors (ISL) und technischen Dokumenten" keine Tests im Auftrag der WADA mehr vornehmen darf. Das Labor sollte die Anti-Doping-Proben für die Fußball-WM im nächsten Jahr durchführen.
Fehltests diskreditieren das Labor
Wegen einer Fehlprobe der brasilianischen Volleyball-Spielerin Natália Pereira, wurde das Labor bereits seit Anfang August vorläufig suspendiert. Die Olympiagold-Siegerin wurde im Juni mit einem zu hohem Steroide-Spiegel positiv gestestet. Doch im Nachhinein musste das Labor zugeben die Werte seien innerhalb des Erlaubten gewesen.
Zwei Jahre davor, hat das Labor den Beachvolleyball-Spieler Pedro Solberg ebenfals positiv auf Steroid getestet. Solberg, der damals Sponsoren, Spielpartner und Positionen im Weltranking verlor, konnte seine Unschuld am deutschen Anti-Doping-Labor in Köln mit einer Gegenprobe belegen. Daraufhin wurde das Labor in Rio 2012 für neun Monate gesperrt.
Die WADA lässt Dopingproben in 35 Labors auf der ganzen Welt untersuchen. Die lizenzierten Einrichtungen in Deutschland befinden sich in Köln und in Kreischa. Um weiterhin zu den akkreditierten Labors zu gehören, hat LADETEC nun drei Wochen Zeit, um gegen diese Entscheidung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Einspruch einzulegen.
pv/ck (sid, dpa)