1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Rizin-Brief-Verdächtigter entlastet

24. April 2013

Die US-Behörden haben den bisher als Gift-Brief-Absender Verdächtigten freigelassen. Die Ermittler ließen die Vorwürfe fallen. Auch weil Tage nach des Festnahme des Mannes ein weiteres verdächtiges Kuvert auftauchte.

https://p.dw.com/p/18Ldl
Absperrungen am Weißen Haus nach Giftbrief-Fund (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Justizbehörde teilte mit, man habe alle Vorwürfe gegen den 45-Jährigen fallengelassen. Er war verdächtigt worden, mehrere Briefe mit dem tödlichen Gift Rizin verschickt zu haben, einer davon war an US-Präsident Barack Obama adressiert. Laut Strafverfolgern haben sich bei den laufenden Ermittlungen "neue Informationen" ergeben. Details dazu wurden nicht mitgeteilt. Einem Bericht der Zeitung "Clarion Ledger" zufolge durchsuchten die Ermittler das Haus eines zweiten, ebenfalls aus dem US-Bundesstaat Mississippi stammenden Mannes im Zusammenhang mit dem Fall.

Die Verteidiger des als Elvis-Imitator bekannten zunächst verdächtigten Mannes erklärten, dass die Ermittler im Haus und auf dem Computer ihres Mandanten keine Hinweise auf eine Verbindung zu den Briefen gefunden hätten. Er sei "100 Prozent unschuldig", sagte Anwältin Christi McCoy.

Anfang vergangener Woche waren Briefe mit dem tödlichen Pflanzengift Rizin an Präsident Obama und Senator Roger Wicker aus Mississippi in den jeweiligen Poststellen in Washington abgefangen worden, bevor sie in die Nähe der Adressaten gelangen konnten. Ein dritter Gift-Brief ging an eine Friedensrichterin in Mississippi.

Anschlagsversuch: Gift-Brief an Obama

Die Polizei hatte den zunächt der Tat beschuldigten Elvis-Imitator am vergangenen Mittwoch in dessen Haus in Corinth im Nordosten des Bundesstaates Mississippi festgenommen. Die Justiz warf ihm ihn, das Leben und die Gesundheit des Präsidenten bedroht zu haben. In den giftigen Umschlägen lagen auch Schreiben, in denen von einem angeblich von der Regierung gedeckten Schwarzmarkt für Organe die Rede war. US-Medien hatten berichtet, dass der Verdächtige mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien in Erscheinung getreten sei.

Tätersuche beginnt von Neuem

Entlastend für den bisher Beschuldigten wirkte auch, dass auf einer US-Luftwaffenbasis in der Nähe der Hauptstadt Washington ein weiterer verdächtiger Brief entdeckt wurde, Tage nach der Festnahme des Mannes. Er sei am Dienstag bei einer Routinekontrolle auf der Bolling Air Force Base gefunden worden, teilte der Militärgeheimdienst DIA mit. Bei einem ersten Test seien Hinweise auf ein "biologisches Gift" gefunden worden. Laut Senator Harry Reid soll es sich bei der verdächtigen Substanz ebenfalls um Rizin handeln.

Der Fund der gefährlichen Gift-Kuverts hatte wegen der zeitlichen Nähe zu dem Anschlag auf den Marathon in Boston in den USA für Nervosität gesorgt, ein Zusammenhang bestand aber nicht.

qu/wl (afp,rtr,ape)