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An einem Dienstag im Juni...

Cornelia Rabitz6. Juni 2004

Täuschungsmanöver, Vergnügungstour und Dauerregen. Der 6. Juni 1944 war ein Tag, an dem nichts so lief, wie es sollte. Und trotzdem wurde Geschichte geschrieben.

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Kriegstaktiker Dwight D. EisenhowerBild: AP

Es war die größte Landungsoperation der Militärgeschichte und sie begann mit einer Täuschung: Hitler und seine Wehrmacht sollten bis zuletzt über Zeitpunkt und Ort der Invasion im Unklaren gelassen werden, daher setzten die Alliierten alles daran, sie im Glauben zu wiegen, das nordöstlich gelegene Calais werde Ziel des Unternehmens sein. Der Überraschungscoup gelang, die deutsche Führung wurde von der Landung in der Normandie regelrecht überrumpelt. Führende Militärs befanden sich auf Vergnügungstour in Paris oder auf Heimaturlaub, als die Invasion begann.

Tonnen von Kriegsmaterial

Auch das Wetter spielte bei dem Unternehmen eine Rolle: Stürme und Dauerregen zwangen die Verantwortlichen dazu, "Operation Overlord" um einen Tag zu verschieben - auf die frühen Morgenstunden des 6. Juni 1944. Ein gewaltiges Invasionsheer aus Briten, Amerikanern, Kanadiern, Franzosen, Polen, Tschechen, Belgiern, Niederländern und Norwegern hatte sich im Süden Englands gesammelt, Tonnen von Kriegsmaterial standen bereit, riesige Betonblöcke, mit denen künstliche Nachschub-Häfen angelegt werden konnten, waren produziert worden.

Zunächst wurden die Strände der Normandie bombardiert, im Hinterland sprangen tausende Fallschirmjäger ab, dann näherte sich eine Armada von über 1.000 Kriegsschiffen und fast 4.200 Landungsbooten der französischen Küste. Tausende Flugzeuge und Panzer waren zur Unterstützung eingesetzt, ein Bombenregen ging auf Häuser, Scheunen und Felder, auf Dörfer und Städte und auf die deutschen Stellungen nieder.

Kreuzzug der Befreiung

Rund 160.000 Soldaten gingen am "D-Day" an Land. An den fünf Strandabschnitten "Omaha", "Utah", "Gold", "Juno" und "Sword" stürmten sie die Befestigungen des sogenannten "Atlantikwalls", hinter denen sich die deutsche Wehrmacht verschanzt hatte. Es war ein Todeskommando: Ungeschützt mußten die alliierten Soldaten, zunächst durch das Wasser, dann über die offenen Strände gegen die feindlichen Linien anrennen - 4.000 starben allein an "Omaha Beach".

Oberbefehlshabers der Invasionsstreitkräfte, war General Dwight D. Eisenhower. Trotz der enormen Verluste sprach er von einem "Kreuzzug zur Befreiung Europas". "Völker Westeuropas! Diese Landung ist Teil eines konzertierten Plans der Vereinten Nationen, Europa zu befreien - in Zusammenarbeit mit unseren großen russischen Verbündeten. Die Stunde Ihrer Befreiung ist nah!", verkündete der erfahrene Kriegstaktiker.

Die Invasion der Normandie gilt trotz der immensen Opfer als wichtige, vielleicht als die entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg, Hitlers schier unbesiegbar scheinende Westfront brach zusammen. Und elf Monate später hatten die Deutschen den Krieg verloren.