Amoklauf mit Axt am Düsseldorfer Hauptbahnhof
10. März 2017Ein mit einer Axt bewaffneter Mann hat erst in einer S-Bahn, dann im Hauptbahnhof Düsseldorf mit einer Axt wahllos auf Passanten eingeschlagen und nach jüngsten Angaben der Polizei neun Menschen verletzt. Mehrere der Opfer haben schwere Verletzungen, wie ein Sprecher weiter mitteilte.
Der mutmaßliche Täter war nach der Attacke auf die Gleise gelaufen und dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Straße gesprungen, wobei er sich verletzte. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht worden und war zunächst nicht ansprechbar, berichtete der Polizeisprecher. Über Twitter machte die Polizei dann erste Angaben zum Festgenommenen:
Zur Person fügte sie hinzu, dass der Mann in Wuppertal wohnhaft sei und aus dem ehemaligen Jugoslawien stamme. "Die Polizei geht nach den vorläufigen Ermittlungen davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt", so die Beamten.
Erste Attacken in der S-Bahn
Gegen 20.50 Uhr am Donnerstagabend erhielt die Leitstelle der Düsseldorfer Polizei nach eigenen Angaben die ersten Hinweise auf das Gewaltdelikt im Hauptbahnhof. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hat der Axt-Angriff schon in einer S-Bahn begonnen. Dort hatte der Angreifer bereits auf Mitreisende eingeschlagen. Im Bahnhof setzte er seine Attacke dann fort.
Die Polizei überprüfte im Zuge der Ermittlungen noch zwei weitere Personen. Sie seien festgenommen worden, weil sie sich verdächtig gemacht hätten, hieß es von Seiten der Polizei.
Großeinsatz rund um den Hauptbahnhof
Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt wurde evakuiert und über Stunden gesperrt - Züge fielen aus oder wurden umgeleitet. Nach dem Angriff kreiste über dem Gebäude in der Innenstadt ein Hubschrauber. Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Es waren zahlreiche Krankenwagen vor Ort.
Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thoma Geisel zeigte in einem Tweet sein Mitgefühl mit den Opfern der Attacke. Auch Kanzleramtschef Peter Altmaier bekundete seine Betroffenheit:
In der Vergangenheit hatte es in Deutschland mehrfach Axt-Attacken von geistig verwirrten Tätern gegeben. Im vergangenen Juli hatte ein 17-jähriger Asylbewerber - mit Axt und Messer bewaffnet - in einer Regionalbahn bei Würzburg auf Fahrgäste eingeschlagen. Fünf Menschen wurden schwer verletzt. Polizisten erschossen den Attentäter, der sich in einem Video als Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staats" bezeichnet hatte.
fab/haz (dpa, afp, DW)