Amoklauf in Serbien
9. April 2013Ein 60 Jahre alter Mann hat am Morgen 13 Menschen erschossen. Seine Frau und sich selbst verletzte der Schütze lebensgefährlich. Sechs Männer und sechs Frauen sowie ein zweijähriges Kind seien die Opfer der Bluttat im Dorf Velika Ivanca 40 Kilometer südöstlich von Belgrad gewesen. Das teilte Polizeidirektor Milorad Veljovic mit. Über das Motiv herrsche noch Rätselraten. Klar sei nur, dass der Täter weder strafrechtlich noch psychiatrisch bekannt war. Die Polizei sperrte das Dorf weiträumig für Untersuchungen ab. (Artikelbild)
Verwandte und Nachbarn unter den Toten
Nach Darstellung der Nachbarn tötete der Mann, Ljubisa B., am frühen Morgen zunächst in seinem Haus seinen Sohn mit einem Schuss in den Kopf. Das berichtete die größte Zeitung "Blic" in ihrer Onlineausgabe. Dann habe er seine Ehefrau schwer verletzt. Anschließend suchte der Täter vier Häuser seiner Nachbarn auf, wo er weitere Menschen erschoss. Zwölf von ihnen starben unmittelbar, das dreizehnte Opfer erlag auf dem Weg ins Krankenhaus seinen Verletzungen. Schließlich richtete der Mann die Waffe gegen sich selbst. Der Amokläufer und dessen Frau kämpften im Belgrader Krankenhaus um ihr Leben, teilten die Ärzte mit.
In Serbien sind seit dem Balkan-Krieg in den 1990er Jahren noch viele Waffen im Umlauf. Die meisten befinden sich noch in Privatbesitz. So soll der Täter, ersten Berichten zufolge, auch einen Waffenschein gehabt haben.
Die Nachbarn zeigten sich fassungslos. Der Täter sei nie gewalttätig aufgefallen. Der Amoklauf erinnert an einen ähnlichen Amoklauf im Jahr 2007. Im Dorf Jabukovac bei Negotin in Ostserbien hatte damals ein 39-jähriger Mann mit seinem Jagdgewehr neun Menschen erschossen. Allerdings war der Täter zuvor seit vielen Jahren in psychiatrischer Behandlung gewesen.
as/kle (dpa, rtr, afp, ape)