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Atom-Alarm

4. Juni 2008

Nach einem Zwischenfall im Kühlsystem des slowenischen Atomkraftwerks Krsko hat die EU-Kommission europaweiten Alarm ausgelöst. Es soll aber keine radioaktive Strahlung ausgetreten sein.

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Das Kernkraftwerk bei Krsko in Slowenien (Archivbild)Bild: Picture-Alliance /dpa

Im Hauptkühlsystem des Atomkraftwerks Krsko im Südwesten Sloweniens sei Kühlflüssigkeit ausgetreten, erklärte die EU-Kommission am Mittwochabend in Brüssel. Es bestehe keine Gefahr für Menschen oder die Umwelt, sagte die Sprecherin der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft, Maja Kocijancic. Es sei Wasser entwichen, jedoch "kein radioaktives Material".

Auch nach Informationen des Bundesumweltministeriums besteht derzeit keine Gefahr für die Bevölkerung. Über die Informationen der EU hinaus sei nichts weiteres bekannt, sagte ein Sprecher in Berlin auf AP-Anfrage. Das österreichische Umweltministerium erklärte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA, radioaktive Strahlung sei in Krsko nicht ausgetreten.


Abschaltung eingeleitet

Das Atomkraftwerk werde derzeit in einen sicheren abgeschalteten Zustand gebracht, hieß es in der Erklärung der EU-Kommission weiter. Das Kraftwerk arbeite derzeit noch auf 22 Prozent seiner Kapazität. Ein Entweichen von Radioaktivität in die Umwelt sei bisher nicht festgestellt worden, teilte die EU-Kommission mit.

Weitere Informationen zu Slowenien

Nach Angaben der EU-Kommission wurde das Notfallsystem zum Informationsaustausch bei radioaktiven Vorfällen (ECURIE) zur Information aller 27-EU-Staaten eingeschaltet. Bei der Zentrale sei um 17.38 Uhr (MESZ) ein Alarm aus Slowenien eingangen, nachdem das Entweichen des Kühlwassers in dem Atomkraftwerk bemerkt worden sei, heißt es in der Erklärung weiter.

Baujahr 1983

Das Atomkraftwerk in Krsko wurde im November 2007 wieder in Betrieb genommen, nachdem es einen Monat für Instandsetzungsarbeiten vom Netz genommen worden war. Während der Arbeit wurde der Reaktor mit weiterer Dämmung versehen und 53 der 121 Brennstoffelemente wurden ausgetauscht. Zur Erhöhung der Sicherheit wurden zudem die technischen Systeme überarbeitet.

Das Atomkraftwerk, das Slowenien und dem Nachbarland Kroatien gemeinsam gehört, wurde von dem japanisch-amerikanischen Unternehmen Westinghouse gebaut und ging 1983 ans Netz. Es produziert derzeit 20 Prozent des slowenischen und 15 Prozent des kroatischen Strombedarfs. (wga)