AIG soll Staatshilfen zurückgeben
18. März 2009In einem Brief an den Kongress schreibt Finanzminister Timothy Geithner, er und Präsident Barack Obama teilten die Wut der Bürger über die Millionen-Prämien für Manager des maroden Versicherungsriesen American International Group (AIG). Er wolle erreichen, dass das Geld an den Steuerzahler zurückgezahlt werde, so Geithner weiter. AIG selbst hatte erklärt, zu der Zahlung verpflichtet gewesen zu sein.
Notfalls Verhandlungen mit Angestellten
Die Summe in Höhe von rund 165 Millionen Dollar soll nun von einer bereits zugesagten Finanzspritze von 30 Milliarden Dollar abgezogen werden, die der angeschlagene Konzern im Rahmen des Rettungsplans zugesprochen bekam. Falls dies aus rechtlicher Sicht unmöglich ist, will die Regierung mit dem Unternehmen und seinen Angestellten über eine Rückzahlung verhandeln.
Nach Angaben des New Yorker Staatsanwalts Andrew Cuomo kamen die Boni vor allem den Finanzmanagern zugute, deren Entscheidungen zu dem desaströsen Geschäftsergebnis und dem Beinahe-Bankrott von AIG führten.
Abwicklung soll schnell vorangehen
In seinem Brief kündigte Geithner zudem an, die Abwicklung von AIG verstärkt vorantreiben zu wollen. Dabei wolle er mit Konzernchef Edward Liddy eng zusammenarbeiten. Das Finanzministerium werde verantwortungsvoll vorgehen und sämtliche Methoden prüfen, die zu einer geordneten Abwicklung des Konzerns führen. Ihm komme es darauf an, die Risiken für das Finanzsystem zu verringern und die Verluste für den Steuerzahler so gering wie möglich zu halten, so Geithner.
Zudem habe er Liddy aufgefordert, die für dieses Jahr geplanten Prämienzahlungen in Höhe von hunderten Millionen auf Eis zu legen. Die Regierung hat den Versicherungsriesen bereits mehrfach vor dem Zusammenbruch bewahrt. Insgesamt 180 Milliarden Dollar Hilfe wurden seit September gewährt. Derzeit hält die Regierung 79,9 Prozent der AIG-Anteile. (uh/wa/afp/rtr/dpa)