Afrika feiert Obama
20. Januar 2009Bruder Obama - Grenzenlose Freude
"Entspann dich, Obama hat alles im Griff", "Obama ins Amt - Bush raus", "Noch ein Star aus Kenia - er ist unser Sohn". So lesen sich nur einige der Aufschriften auf T-Shirts, Stickern und Kalendern, die spätestens seit der Nominierung des Afroamerikaners zum US-Präsidentschaftskandidaten im ganzen Land zu haben sind. Barack Obamas Vater war Kenianer aus dem Volk der Luo. Daher beansprucht das Land auch den Sohn für sich. Und wenn der nach den Sternen greift, kennt die Kreativität der Kenianer keine Grenzen.
Obama-Parties auch im Sahel
Glückwünsche an Barack Obama mit der Hoffnung auf klare Einsichten und gute Entscheidungen - die kamen in diesen Tagen auch von Amadou Toumani Touré, dem Präsidentenkollegen aus dem westafrikanischen Sahelland Mali. Damit bringt ATT, wie er dort nur genannt wird, die Emotionen seiner Landsleute auf den Punkt. Unser Reporter Martin Vogl ist eingetaucht in die Obamania in Malis Hauptstadt Bamako.
Hoffen auf neue Entwicklungspolitik
In der Tat setzen Millionen Menschen in Afrika große Hoffnungen in den neuen US-Präsidenten - sehr große. Obama hat im Wahlkampf davon gesprochen, er wolle den Entwicklungshilfe-Haushalt bis 2012 auf rund 50 Milliarden Dollar aufstocken. Das wird angesichts der Wirtschaftskrise schwierig werden. Der Präsident braucht dazu die Zustimmung des Kongresses.
Trotzdem: Die Armutsbekämpfung, die Bildungspolitik, der Kampf gegen Aids, die Stabilisierung der Demokratie in Afrika - kurz: die Millenniums-Entwicklungsziele, die schon so unerreichbar schienen, sind zumindest wieder im Gespräch. Mit der Amtseinführung von Barack Obama soll nicht weniger als eine neue Ära in der Entwicklungspolitik der USA anbrechen, von der vor allem Afrika profitieren möge. Darüber sprechen wir in FOKUS AFRIKA mit Elisio Macamo, Entwicklungssoziologe an der Universität Bayreuth.
Redaktion: Katrin Ogunsade / Alexander Göbel