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Afrika, der Papst und die Kondome

23. November 2010

Das schon vorab diskutierte Buch mit den Äußerungen von Papst Benedikt XVI. zum Kondomverbot der Kirche ist am Dienstag in Rom vorgestellt worden.

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Papstbotschaft in AfrikaBild: AP

Das Buch trägt den Titel "Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit". Papst Benedikt XVI. erklärt darin, im Einzelfall sei die Benutzung von Kondomen im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit Aids zu erlauben. Medien und Hilfsorganisationen werteten das bereits vorab als "sensationellen Kurswechsel". Andere wiegeln ab und sagen, die Äußerungen seien zu vage, kämen viel zu spät oder würden sowieso nicht beachtet.

Kamerun nach der Zeitenwende im Vatikan

Noch im vergangenen Jahr hatte Papst Benedikt XVI. ausgerechnet auf dem Weg nach Afrika gesagt, Kondome könnten die Aids-Krise auf dem Kontinent weder beheben noch lindern. Im Gegenteil: Ihre Benutzung verschlimmere das Problem sogar noch. Weltweit hagelte es seinerzeit massive Kritik - so auch in Kamerun, der ersten Reisestation des Papstes. Was das Kirchenoberhaupt jetzt in dem neuen Interviewbuch zum Thema Kondome verkündet, klingt schon ganz anders. Ob es allerdings als Kurswechsel oder gar als Revolution zu werten ist, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Was denken die Menschen in Kamerun über die vermeintliche Zeitenwende im Vatikan?

In Südafrika kaum eine Schlagzeile wert

Die Südafrikaner messen den Papstäußerungen nicht allzu viel Bedeutung bei. Den Medien vor Ort sind sie nicht einmal eine Schlagzeile wert. Sie gehen davon aus, dass die Aids-Krise weitergeht.

Welt-Aids-Bericht: Noch keine Entwarnung

Verhalten positive Nachrichten von der AIDS-Front: die Spitze bei derAusbreitung von HIV/Aids scheint gebrochen: die Zahl der Neuinfektionengeht weltweit zurück, immer mehr Menschen mit HIV/Aids haben Zugang zu Behandlung. Aber für eine Entwarnung ist es zu früh, denn: Die Fortschritte kommen langsam, einzelne Regionen sind vom positiven Trend nicht erfasst und die großen AIDS-Bekämpfungsprogramme spüren bei bewährten Geberländern wie Deutschland eine Spendenmüdigkeit.

Redaktion: Klaudia Pape