„African Roots“ – Geschichtsprojekt für Afrikas Jugend
9. Januar 2018Das von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Projekt ist abrufbar in den Sprachen Englisch, Amharisch, Französisch, Haussa, Kisuaheli und Portugiesisch.
Die Porträts schlagen einen historischen Bogen von Dinknesh, der „Mutter der Menschheit“ aus dem heutigen Äthiopien, über legendäre Herrscher des Mittelalters wie den Mali-König Sunjata Keita bis zu Schlüsselfiguren der Unabhängigkeitsbewegung wie Patrice Lumumba.
Die animierten Webgeschichten – von der erfolgreichen nigerianischen Grafikschmiede „Comic Republic“ gezeichnet – laufen vorrangig auf Facebook. Die Facebook-Kanäle des deutschen Auslandssenders für Afrika verzeichnen mehr als vier Millionen Abonnenten. Parallel werden Radiobeiträge zum Thema gesendet. Auf diesem Weg erreicht die DW wöchentlich knapp 40 Millionen Hörerinnen und Hörer.
DW-Nutzern zufolge wird der Diskurs über afrikanische Geschichte oft nur aus Sicht der früheren Kolonialmächte geführt. „Jungen Afrikanern fehlt ein einfacher Zugang zur historischen Dokumentation“, schreibt Anna Brown auf Facebook. Diese Lücke will „African Roots“ füllen. Das Projekt der Afrika-Redaktionen arbeitet mit afrikanischen Quellen und entstand in Zusammenarbeit mit afrikanischen Historikern, Kulturwissenschaftlern und Autoren. Und es zielt auf die junge Generation ab, die die Mehrheit der Bevölkerung auf dem Kontinent bildet.
„Afrikanische Geschichtsthemen werden in unseren Angeboten besonders stark nachgefragt“, so Claus Stäcker, Leiter der Afrika-Programme und Initiator des Projekts. „Gerade junge Menschen beklagen, wie europäisch der Geschichtsunterricht geprägt ist und wie wenig sie über die afrikanischen Protagonistinnen und Protagonisten erfahren.“
„Die Gerda Henkel Stiftung fördert diverse Forschungsvorhaben in Afrika, die der Sicherung und Bewahrung schriftlicher und mündlicher Erinnerung gewidmet sind“, erläutert Michael Hanssler, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. „Die Geschichte des Kontinents, von afrikanischen Stimmen erzählt, einem jungen Publikum näherzubringen – diese Kernidee von ‚African Roots‘ unterstützt die Stiftung.“