Affären, Mode, Politik: Die französischen First Ladies
Yvonne de Gaulle, Danielle Mitterand, Carla Bruni - sehr unterschiedliche Frauen prägten die Rolle der "Première Dame". Angeblich konnte nur eine von ihnen auf die Treue ihres Ehemannes zählen.
Brigitte Macron: Eine Lehrerin als Première Dame
Laut Emmanuel Macron soll seine Frau im Élysée-Palast "einen Platz und eine Rolle haben". Seit ihrer Hochzeit 2007 bilden sie mit den drei Kindern aus Brigitte Macrons erster Ehe eine Patchwork-Familie (oben mit Töchtern). Fragen nach den 24 Jahren Altersdifferenz kontert der 39-Jährige souverän: “Wäre ich derjenige, der 20 Jahre älter ist, würde niemand unsere Beziehung in Frage stellen."
Trierweiler/Gayet/Hollande: Ein französisches Dreieck
Seine Wahl feierte Francois Hollande 2012 noch mit seiner damaligen Partnerin, der Journalistin und Moderatorin Valerie Trierweiler (links); im Anschluss übernahm sie auch die Rolle der Première dame. Ein jähes Ende fand die Beziehung 2014, als das Magazin "Closer" Hollandes Affäre mit der Schauspielerin Julie Gayet publik machte. Trierweiler hat die Affäre mittlerweile in einem Buch verarbeitet.
Carla Bruni: Topmodel im Élysée-Palast
Die aus Italien stammende Carla Bruni war erst als Topmodel, dann als Musikerin bekannt. Ihr Debütalbum "Quelqu'un m'a dit" war 2002 auch außerhalb Frankreichs erfolgreich. 2008 heiratete sie den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, als Première Dame hielt sie sich jedoch eher im Hintergrund. Bruni, mittlerweile 49 Jahre alt, gilt noch heute als Stilikone.
Bernadette Chirac: Première Dame mit politischem Amt
Von 1995 bis 2007 war Bernadette Chirac die Première Dame an der Seite ihres Mannes Jacques. Gleichzeitig verfolgte sie aber ihre eigene politische Karriere weiter: Ab 1971 bekleidete sie verschiedene Ämter im Département Corrèze, Zentralfrankreich. Außerdem ist sie Vorsitzende mehrerer Wohlfahrtsorganisationen, darunter die Aktion "Pieces Jaunes", die Geld für kranke Kinder sammelt.
Danielle Mitterrand: Im Namen des Sozialismus
Sie war die erste Première Dame der "parti socialiste" und trat den Beweis an, dass es "kein traditionelles Rollenvorbild" für die Präsidentengattin gebe: Danielle Mitterand (rechts) engagierte sich für linke Anliegen weltweit, unterstützte medienwirksam Zapatisten in Mexiko (Bild oben) und ethnische Minderheiten wie die Kurden und die Tibeter und warnte vor einem entfesselten Kapitalismus.
Claude Pompidou: Die Kamerascheue
Claude Pompidou stand in ihrer Zeit als Première Dame von 1969 bis 1974 nicht gerne im Rampenlicht. Doch sie engagierte sich im Zeichen der Nächstenliebe: So gründete sie eine Stiftung für behinderte Kinder, Krankenhauspatienten und ältere Menschen. Und ohne sie würde es das berühmte Centre Pompidou mit seiner modernen Kunstsammlung nicht geben.
Yvonne de Gaulle: Bloß keinen Minirock
Die Frau von General de Gaulle war strenge Katholikin. "Tante Yvonne" widmete sich hingebungsvoll dem Thema Familie - sie war strikte Gegnerin von Prostitution, Scheidung und vom Minirock. Letzteren hätte sie gerne durch ihren Mann verbieten lassen. Den strengen Kriterien hielt auch ihre Ehe stand: Charles de Gaulle galt als affärenfrei - als einziger französischer Präsident.
Cecile Carnot: Hüterin der Traditionen
Als Première Dame von 1887 bis 1894 pflegte Cecile Carnot das festliche Leben im Élysée-Palast: Gemeinsam mit ihrem Mann ließ sie elektrische Leitungen im Anwesen installieren und organisierte aufwändige Bälle und Gartenparties. Cecile Carnot erfand eine neue Tradition, die bis heute besteht: eine große Weihnachtsfeier für Kinder in Not - und die der Angestellten.