Adidas hat Probleme mit Reebok
21. September 2012Reebok kommt nicht in Schwung: Der ursprünglich für 2015 angepeilte Umsatz der US-Tochter in Höhe von drei Milliarden Euro hat Adidas nun auf zwei Milliarden gesenkt. Als Gründe dafür wurden wegfallende Erlöse aus dem American-Football-Geschäft und der Schwerpunkt auf höhere Margen genannt.
Ausserdem muss Adidas in Reebok investieren, um die verstaubte Marke neu als Fitness-Spezialist zu positionieren. "Wir können nicht für uns in Anspruch nehmen, schon auf dem Weg zu nachhaltigem globalen Erfolg zu sein", kommentierte Adidas-Chef Herbert Hainer die Reebok-Leistung.
Der Sportartikelhersteller hat Reebok 2006 für gut drei Milliarden Euro übernommen, um den Abstand zum Branchenprimus Nike, der vor allem in den USA dominiert, zu verringern. Doch wirklich aufgegangen ist der Plan nicht. Reebok ist deutlich weniger profitabel als die Kernmarke des Konzerns mit den berühmten drei Streifen. Umsatzrückgänge waren zuletzt an der Tagesordnung, auch rote Zahlen sind in der Vergangenheit keine Seltenheit gewesen.
Gute Geschäfte mit der Kernmarke – Probleme in Indien
Abgesehen von Reebok läuft es gut für den Dax-Konzern aus Herzogenaurach. Bei einem Investorentag in Kalifornien bekräftigte Hainer, den Umsatz bis 2015 auf 17 Milliarden Euro hieven zu wollen. Dieses Jahr dürften es - auf Basis der aktuellen Prognose - rund 14,5 Milliarden Euro werden.
In Indien gehen unterdessen die Franchise-Nehmer auf die Barrikaden und protestieren gegen geplante Filialschließungen im Land. Reebok ist in Indien traditionell stark und sogar Marktführer. Probleme gibt es auch mit dem ehemaligen Geschäftsführer von Reebok India, Subhinder Singh Prem, der wegen Betrugsvorwürfen verhaftet wurde. Das könnte Adidas Millionen Euro kosten.
Lo/zdh (reuters, dpa)