Acht große französische Chanson-Sängerinnen
Juliette Gréco ist neben Edith Piaf eine der bekanntesten Stimmen des Chansons. Im 20. Jahrhundert traf sich die Szene vorwiegend in Paris. Die Zeiten sind vorbei. Inzwischen ist ganz Frankreich im Neo-Chanson-Fieber.
Juliette Gréco
"Parlez-Moi d'Amour" heißt ein Hit von Juliette Gréco (*1927). Die Grande Dame des Chansons hat ein bewegtes Leben: Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs verkehrte sie nach 1945 in den Existentialistenkreisen von Paris. Jean-Paul Sartre war ihr Förderer. Sie wurde aber nie so berühmt wie Edith Piaf - vielleicht waren ihre Lieder zu politisch.
Edith Piaf
"Non, je ne regrette rien" (dt. Nein, ich bereue nichts) ist ein Welthit. Der "Spatz von Paris", wie die nur 1,47 Meter kleine Piaf (1915 - 1963) auch genannt wurde, erlang Größe durch ihre Stimme. Dabei sang sie diesen Chanson erst im Alter von 44 Jahren. Doch er wurde ihr Durchbruch und zum Inbegriff des französischen Chansons.
Barbara
"Göttingen" - ausgerechnet die kleine Stadt in Hessen wurde 1964 von der französischen Sängerin in einem Chanson geehrt. Ein Versuch der Völkerverständigung. Barbara (1930-1997) singt von ihren Erinnerungen, wie dem Besuch des Geburtshauses der Gebrüder Grimm: "die Märchen unserer aller Kindheit". In den 1950er Jahren lernte sie Jacques Brel und Georges Brassens kennen, deren Lieder sie sang.
Françoise Hardy
Liebe, Schmerz, Einsamkeit - die großen Themen der Chansons tauchen auch in den Liedern von Françoise Hardy (*1944) auf. Berühmt wurde sie mit ihrem Hit "Tous les garçons et les filles". Da war sie 18 Jahre alt. Ende der 1960er hat sie sogar einen Schlager von Udo Jürgens intoniert: "Einmal, wenn du gehst". Ab den 1970ern trat sie wegen ihres starken Lampenfiebers nur noch selten vor Publikum auf.
Brigitte Bardot
Heute ist sie ihren guten Ruf los, weil sie sich für die Rechten in Frankreich engagiert. Doch in den 1960er Jahren kam sie mit ihrer Stimme und ihrem Auftritt mit Serge Gainsbourg groß raus: Ihre Hits: "Harley Davidson" und "Je t'aime... moi non plus". Seit 1973 stand Brigitte Bardot (*1934) jedoch nicht mehr als Sängerin auf der Bühne - und als Schauspielerin nicht mehr vor der Kamera.
Patricia Kaas
Die Sängerin aus Lothringen legte eine Blitzkarriere hin. Ende der 80er Jahre erschien Patricia Kaas' (*1966) Debütalbum "Mademoiselle chante...", das mehr als 15 Millionen Mal verkauft wurde. Entdeckt wurde sie vom Schauspieler Gérard Depardieu, der ihre erste Single "Jalouse" produzierte. 2012 erschien das Album "Kaas chante Piaf", in der sie der Nummer Eins des Chansons eine Reverenz erwies.
Carla Bruni
Die gebürtige Italienerin Carla Bruni (*1967) wurde als Model und Sängerin bekannt. Zunächst hatte sie Kunst und Architektur studiert, brach das Studium aber mit 19 Jahren ab. Musikalisch feierte sie 2002 mit dem Album "Quelqu'un m'a dit" einen Überraschungserfolg. Sechs Jahre später heiratete sie den damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy.
Zaz
Von der Straßenmusikerin am Montmartre zum Superstar: Isabelle Geffroy (*1980), alias Zaz, hat das französische Chanson neu belebt. Nach ihrem Protestlied gegen die Bourgeoisie "Je veux" liegt die ganze Welt der brünetten Sängerin zu Füßen. "Nouvelle Chanson" - so nennt sich das Comeback des Chansons, das in den 1990er Jahren einsetzte und spätestens mit Zaz auch international Beachtung fand.