Abwechslungsreiches Bodenseeufer - Von der Konstanzer Seestraße bis nach Staad
Das Bodenseeufer in Konstanz reizt mit großer Vielfalt. Von gediegenen Promenaden bis zu wilden Buchten findet man hier alles. Ein Spaziergang entlang des Wassers.
Traumhafte Aussicht am "Hörnle"
Zwischen Konstanz-Petershausen und dem östlich gelegenen Stadtteil Staad liegen reihenweise traumhafte Badestellen. Sie alle sind ganz unterschiedlich: mal natürlich, mal betoniert, mal mit und mal ohne Blick auf Konstanz. Ich selbst verbringe den Tag am Wasser am liebsten im Strandbad Horn - dem "Hörnle". Auf den warmen Kieselsteinen, inmitten des Ufergrases, fühle ich mich dort am wohlsten.
Zu gute Wasserqualität hat Nachteile
Was mich jedes Mal aufs Neue staunen lässt, ist, wie klar der Bodensee ist. Selbst ein gutes Stück weg vom Ufer, kann man noch bis zum Grund sehen. Das Wasser sieht aber nicht nur sauber aus, sondern ist es auch. Mittlerweile jedoch zu sauber: Die Fische finden immer weniger Nahrung, die Bestände schrumpfen. Diskutiert wird nun, ob man die beliebte Bodenseefelche künftig in Aquakulturen züchtet.
Flaniermeile Seestraße
Die Seestraße mit ihren pompösen Jugendstilhäusern lädt Einheimische wie Touristen zum Flanieren ein. Vorbei geht es am Casino, Hotels und dem Yachthafen, hinter dem das Ufer wieder wilder aussieht. Auch manche Badegäste - mich eingeschlossen - kommen immer wieder an die Seestraße. Wer hier ins Wasser steigt und mutig ist, lässt sich einfach von der Strömung des Seerheins treiben.
Erinnerung an vergangene Zeiten
Idyllisch wie heute war es an der Seestraße aber nicht immer: Zwischen 1939 und 1945 prangerte der Name "Adolf-Hitler-Ufer" auf dem Straßenschild, und jüdische Bewohner waren hier nicht mehr erwünscht. So mussten Robert Stux, Elsa Stux und ihre Schwester Laura Ferber - an die heute die drei Stolpersteine erinnern - in ein "Judenhaus" umsiedeln, ehe sie ins französische Gurs deportiert wurden.
Von Pluto bis zur Sonne
Am Ende der Seestraße beginnt schließlich einer der schönsten Abschnitte des Konstanzer Seeufers: Alte Bäume und zahlreiche Kiesbuchten säumen ihn. Auf dem dortigen "Planeten-Weg" kann man zudem den Weg vom Pluto bis zur Sonne zurücklegen - Dank des Maßstabs von 1:1 Milliarde. So läuft man mit jedem Schritt die doppelte Distanz Erde-Mond und wird auf Tafeln über das Sonnensystem informiert.
Besuch aus Friedrichshafen
Das Konstanzer Wahrzeichen ist unbestritten die Imperiastatue, eine satirische Anspielung auf das Konstanzer Konzil (1414-1418). Doch für mich gehört genauso der Zeppelin zum Stadtbild dazu. In Friedrichshafen startend, dreht er im Sommer ganztägig seine Runden über dem See. Blickt man in Konstanz also Richtung Himmel, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er gerade über einem schwebt.
Alles im Gleichgewicht
Kurz vor der Bodenseetherme und dem Strandbad Horn kommt man schließlich an den Türmen aus aufeinandergestapelten Steinen vorbei. Sie stehen im Sommer wie im Winter an dieser Stelle. Kreiert werden sie nicht von einem bestimmten Künstler, sondern von jedem, der Lust und das nötige Geschick hat. Gemeinsam mit dem türkies-blauen Wasser geben die Türme ein wunderschönes Bild ab.
Wilder Naturstrand
Gleich hinter dem Strandbad “Hörnle“ beginnt wieder ein gänzlich anders anmutender Uferabschnitt: Große Bäume, deren Äste teils bis zum Boden reichen, stehen hier direkt am Wasser. Zu manchen Buchten geht es steil hinab, so dass man sie oftmals für sich alleine hat. Im Gegensatz zum Strandbad Horn liegt der See hier meist ganz glatt da - für mich ein Ort, der eine besondere Ruhe ausstrahlt.