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High Five: Die bürgerlichen Namen europäischer Weltstars

Antje Binder2. September 2016

Carlo Pedersoli? Bud Spencer! Mit einem klangvollen Künstlernamen landet man international oft eher einen Treffer. Und an den bürgerlichen Namen erinnert sich irgendwann kaum noch jemand.

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Bud Spencer schwingt seine Faust im Film 'Sie nannten ihn Plattfuß', aka 'Piedone lo sbirro', Italien 1973, Regie: Steno (Foto: picture-alliance/United Archives/IFTN)
Bild: picture-alliance/United Archives/IFTN

Kennen Sie Sofia Villani Scicolone oder Paul David Hewson? Gordon Matthew Thomas Sumner oder Farrokh Bulsara? Wahrscheinlich nicht, dabei sind die Gesichter zu diesen Namen weltberühmt. Auch Carlo Pedersoli kennen die meisten als Plattfuß, Banana Joe, die eine Hälfte der "Vier Fäuste für ein Halleluja" oder eben: Bud Spencer. Unter diesem Namen vermöbelte er an der Seite von Terence Hill in zahlreichen Filmen die Bösen. Doch geboren wurde er am 31. Oktober 1923 in Neapel als Carlo Pedersoli.

Ein Mann - viele Fähigkeiten

Der Italiener, der am 27. Juni 2016 gestorben ist, war ein Mann mit vielen Talenten und stieß erst ziemlich spät zur Schauspielerei. Zunächst machte sich Pedersoli als Schwimmer einen Namen. Sieben Jahre in Folge gewann er die nationale Meisterschaft und war der erste Italiener, der die 100 Meter Freistil unter einer Minute schwamm. 1952 und 1956 nahm er als Schwimmer und Wasserballer an den Olympischen Spielen teil. Einige Jahre lebte er in Südamerika, stand dort am Fließband, arbeitete als Sekretär und Bibliothekar, bevor er sein Jurastudium erfolgreich abschloss. Danach komponierte er Lieder für italienische Sänger - das alles, noch bevor er seinen ersten Film drehte.

International statt italienisch

Die erste Rolle kam schließlich im Jahr 1967, da war Carlo Pedersoli bereits 38 Jahre alt. Zusammen mit dem Italiener Mario Girotti sollte er in dem Western "Gott vergibt... Django nie!" vor der Kamera stehen. Die italienischen Namen erschienen den Produzenten für ihr Vorhaben jedoch zu provinziell, etwas Internationaleres musste her. Und so bekamen die Schauspieler Künstlernamen. Aus Mario Girotti wurde Terence Hill und aus Carlo Pedersoli Bud Spencer.

Hommage an Bier und Spencer Tracy

Der neue Name war allerdings kein reines Zufallsprodukt. Den Vorname leitete sich Carlo Pedersoli von seinem Lieblingsbier "Budweiser" her, der Nachname ist eine Hommage an den US-amerikanischen Schauspieler Spencer Tracy. Der war sein Vorbild, obwohl Carlo Pedersoli ursprünglich nie Schauspieler werden wollte - und gerüchteweise auch von seinem ersten Rollenangebot alles andere als begeistert war. Dabei machte der Film das Duo weltbekannt und Bud Spencer zu einem Star.