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30 Prozent weniger Gewinn für Alphabet

30. April 2019

Der US-Internetriese Alphabet muss eine weitere hohe EU-Strafe verdauen. Der Überschuss brach ein, das Umsatzwachstum war so gering wie seit drei Jahren nicht mehr. Das kam am Markt gar nicht gut an.

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China Peking - Google Logo
Bild: picture-alliance/dpa/MAXPP/VCG

Eine Milliardenstrafe der EU-Wettbewerbsbehörde hat die Quartalsbilanz der Google-Mutter Alphabet ganz schön vermiest. Verglichen mit dem Vorjahreswert sank der Gewinn in den ersten drei Monaten um knapp 30 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar (6,0 Milliarden Euro), wie der Suchmaschinebetreiber mitteilte. Der Umsatz legte angesichts weiter sprudelnder Werbeeinnahmen um rund 17 Prozent auf 36,3 Milliarden Dollar zu, das Wachstum war allerdings so gering wie seit drei Jahren nicht mehr. Analysten hatten im Durchschnitt mit gut einer Milliarde Dollar mehr gerechnet.

Alphabet spürt den zunehmenden Konkurrenzkampf im Markt für Online-Anzeigen. Internet-Konzerne wie Facebook, Amazon und Twitter hatten im vergangenen Quartal von der guten US-Konjunktur profitiert und mit ihren Ergebnissen die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Aktie stürzt ab

Die Aktie von Alphabet reagierte im nachbörslichen Handel an der New Yorker Wall Street mit kräftigen Kursverlusten und geriet zeitweise mit knapp sieben Prozent ins Minus. Zum Börsenschluss war sie noch auf ein Rekordhoch von 1296 Dollar gestiegen.

Auch bei der Kursentwicklung kann Alphabet nicht mit seinen amerikanischen Rivalen mithalten. Seit Anfang des Jahres legten die Titel um 23 Prozent zu, während Facebook knapp die Hälfte gewann, Netflix 39 Prozent und der iPhone-Hersteller Apple 30 Prozent.

Investoren kritisierten auch die gestiegenen Kosten. Diese erhöhten sich zum Jahresauftakt um 16,5 Prozent auf knapp 30 Milliarden Dollar, wie Alphabet mitteilte. Experten monieren seit längerem einen steigenden Kostendruck bei dem Konzern, der mehr Geld ausgab für den Ausbau seines Netzes, für Rechenzentren, neue Immobilien und die Entwicklung von Projekten auf Basis Künstlicher Intelligenz.

Geldstrafe von 1,5 Milliarden Euro 

Die EU-Kommission hatte Google im März zum dritten Mal eine hohe Geldstrafe auferlegt. Weil der Internetkonzern seine beherrschende Stellung auf dem Markt für Online-Werbung missbrauchte, wurde er zu einer Zahlung von 1,7 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro) verdonnert. Google habe bei der Vermittlung von Suchmaschinenwerbung Wettbewerber ausgeschaltet, wodurch Konkurrenten und Verbrauchern Schaden entstanden sei, begründete EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Entscheidung.

se/haz (dpa, afp, rtr, ap)