2014: Ein hartes Jahr für die Wildnis
Für Naturschützer sind selbst kleine Siege ein Erfolg. Das Jahr 2014 verschlechterte die Lage vieler Tierarten - aber gibt es noch Hoffnung.
Die letzte Zuflucht
Der Salonga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo gilt als letzter Rückzugsort der Bonobos. Immer häufiger dringen Wilderer in das Gebiet ein und bedrohen den Fortbestand der Zwergschimpansen. Noch ist keine Verbesserung in Sicht: Die Regierung hat die Erlaubnis erteilt, in einigen Gebieten des Nationalparks nach Erdöl zu bohren.
Hilfloser Gigant
Obwohl sie das größte Landlebewesen sind, können Elefanten gegen Wilderer nur wenig ausrichten. 430.000 Tiere in freier Wildbahn klingt zunächst viel, aber einzelne Populationen sind bereits vom Aussterben bedroht. Auf ihren Streifzügen durch die Wildnis treffen sie immer häufiger auf die menschliche Zivilisation.
König ohne Reich
Kaum etwas symbolisiert unberührte Wildnis so sehr wie ein Rudel Löwen auf der Jagd. Allerdings sind in freier Wildbahn nur noch 23.000 übrig. In Westafrika und Indien leben nur noch letzte Restbestände. Wieder ist der Verlust des natürlichen Lebensraums eine der Hauptbedrohungen.
Kaum eine Chance
Das nördliche Breitmaulnashorn ist in einer aussichtslosen Situation: Das letzte, fortpflanzungsfähige Männchen starb 2014 in Kenia. Lediglich sechs Exemplare sind noch übrig. Im schlimmsten Fall ist das nicht genug, um das Überleben der Art zu sichern. Nashörner werden vor allem wegen ihrer Hörner gejagt.
Geflügelter Wanderer
Jährlich begeben sich unzählige Monarchfalter auf die lange Reise von Nordamerika nach Mexiko. In Zukunft könnte dieses imposante Naturschauspiel zur Seltenheit werden. Der Bestand der Insekten sank innerhalb von nur einem Jahr um 44 Prozent - ein Rekordtief!
Koloss in Not
Mit ihren riesigen Stoßzähnen und der dicken Haut sind Walrosse eine beeindruckende Erscheinung. Neben Eisbären sind sie vielleicht das berühmteste Opfer des Klimawandels. Im Herbst 2014 strandeten 35.000 Walrosse an der Küste Alaskas. Eigentlich ruhen die Tiere sich auf Eisschollen im Meer aus - doch die schmelzen ihnen zusehends unter dem Bauch weg.
Kletternde Verwandtschaft
94 Prozent der Primaten stehen auf der roten Liste der bedrohten Arten. Darunter sind auch einige Lemuren, wie der große Indri und der Berthe-Mausmaki. Lemuren gibt es weltweit nur auf Madagaskar. Die Gründe für den Rückgang der Populationen sind bekannt: Zerstörung des Lebensraumes und Wilderei.
Sanfter Faulenzer
Auch wenn die globale Situation der Primaten schlimm ist, für die Berggorillas gibt es gute Nachrichten: Der Ölkonzern Soco International hat die Förderung im Virunga Nationalpark gestoppt. Er ist das Zuhause von etwa 200 Berggorillas. Die Bedrohung ist nach wie vor groß, aber diese jüngste Entwicklung ist zumindest ein Hoffnungsschimmer.
Langsame Erholung
Vom Blauwal gab es was das Bestehen angeht lange Zeit nur düstere Aussichten. Jetzt hat Chile ein 70.000 Hektar großes Schutzgebiet für das größte Lebewesen des Planeten geschaffen. In der Küstenregion ziehen die Wale ihre Jungen auf. Inzwischen schwimmen wieder 25.000 Blauwale durch die Meere - eine Zahl, die noch größer sein könnte.
Schöner Bart!
Nicht nur Tiere in der entfernten Wildnis Afrikas sind vom Aussterben bedroht. Der Bartgeier flog einst majestätisch durch die gesamten Alpen. Inzwischen sind gerade einmal 150 dieser Vögel übrig. Organisationen wie der WWF versuchen den Bestand durch Auswilderung zu stabilisieren. Im Jahr 2014 kamen zwei neue Bartgeier dazu. Hoffentlich nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein!
Der Elch ist zurück!
Deutschland wird wieder wild! In den letzten Jahren ließen sich bereits Wölfe und Bären blicken. Im Sommer 2014 stürmte ein Elch in ein Dresdner Büro. Eine sehr direkte Art zu sagen: "Ich bin zurück, beschützt mich!"