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17 Billionen Euro im Steuerparadies

24. Juli 2012

Es ist eine Zahl mit zwölf Nullen: 17 Billionen Euro (21 Billionen US-Dollar) sollen weltweit Superreiche am Fiskus vorbei in Steueroasen deponiert haben. Aber das ist nur ein Teil der Studie des "Tax Justice Network".

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Schloss Vianden in Luxemburg (Foto: picture alliance/Arco Images GmbH)
Bild: picture alliance/Arco Images GmbH

Die genannte Summe entspricht der gesamten Wirtschaftsleistung der Vereinigten Staaten und Japans zusammen, wie aus der Untersuchung unter Leitung von James Henry, dem ehemaligen Chefvolkswirt der Unternehmensberatung McKinsey, weiter hervorgeht.

Gigantisches Schwarzes Loch

Henry sprach von einem gigantischen Schwarzen Loch in der Weltwirtschaft, das durch das Parken der Privatvermögen in Steuerparadiesen entstanden sei - "zu einem Zeitpunkt, zu dem Regierungen rund um den Globus dringend Geld brauchen".

Nach Schätzungen von "Tax Justice Network", einer internationalen Vereinigung, die sich die Steuergerechtigkeit auf ihre Fahnen geschrieben hat, könnten die Superreichen sogar bis zu 32 Billionen US-Dollar in Steueroasen gebunkert haben. Und selbst dabei handele es sich noch um eine "konservative Zahl", da nur Finanzvermögen untersucht wurden. Sachvermögen wie Goldbestände, Immobilien, Jachten oder Rennpferde wurden nicht berücksichtigt.

280 Milliarden Dollar an Steuern hinterzogen

"TJN" rechnete vor, dass wenn diese Vermögen nur eine Rendite von drei Prozent erwirtschafteten und diese Gewinne mit 30 Prozent besteuert würden, die Finanzämter pro Jahr auf eine Summe von bis zu 280 Milliarden US-Dollar zurückgreifen könnten. Das gigantische Vermögen verteilt sich nach diesen Ausführungen auf weniger als zehn Millionen Menschen.

Die am Fiskus vorbei geleitete Summe entspricht laut Henry fast dem Doppelten der jährlichen Entwicklungshilfe, die die Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zusammen aufbringen.

UBS, Credit Suisse...

Die Studie weist in dem Zusammenhang auch auf die Machenschaften der Banken hin. So sollen zum Beispiel 2010 die 50 größten Privatkundenbanken mehr als zwölf Milliarden US-Dollar für Vermögende in grenzüberschreitende Investitionen angelegt haben. Und zwar so, dass die Herkunft des Geldes verschleiert wird.

Laut TJN sind die Schweizer Banken UBS und Credit Suisse sowie die US-Bank Goldman Sachs diejenigen Geldinstitute, die die größte Summe an Vermögenswerten auf so genannten Offshore-Konten halten.

Die Untersuchung der "Tax Justice Network" stützt sich auf Daten der Weltbank, des Internationalen Währungsfonds, der Vereinten Nationen, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich sowie von Zentralbanken und Finanzministerien einzelner Länder.

se/jh  (rtr, dpa, afp)