100 Jahre Schönstatt-Bewegung
Katholische Pilger aus aller Welt treffen sich an diesem Wochenende in Vallendar. Sie feiern das Jubiläum ihrer religiösen Gemeinschaft. Politiker, Geistliche und sogar eine vom Papst entzündete Fackel sind auch dabei.
Willkommen, Bienvenue, Welcome
A wie Australien bis Z wie Zimbabwe - aus rund 50 Ländern sind an diesem Wochenende Katholiken ins westdeutsche Örtchen Vallendar gepilgert. Hier gründete vor genau 100 Jahren ein Pfarrer die Schönstatt-Bewegung. Ebenfalls Gäste der Jubiläumswallfahrt: Hohe Geistliche und Politiker.
Schönstatt putzt sich heraus
Benannt ist die auf allen Kontinenten vertretene Bewegung nach ihrem Gründungsort Schönstatt, heute ein Ortsteil von Vallendar. Unzählige Freiwillige haben geholfen, den Ort für die Pilger herauszuputzen - wie diese Nonne aus Brasilien.
Es wird eng
Etwa 10.000 Teilnehmer kommen zur Jubiläumswallfahrt - mehr, als Vallendar Einwohner hat. Die meisten der Pilger besuchen natürlich die Kapelle des Urheiligtums in Schönstatt. So viel Platz wie auf diesem Archivbild werden sie aber wohl nicht haben...
Im Zentrum des Glaubens: Maria
Die kleine Kapelle wurde 1914 zum Versammlungsort der "Marianischen Kongregation" - gegründet hat diese Bewegung Pater Josef Kentenich, Priester am Gymnasium in Schönstatt. Kentenich wollte, dass Maria für seine Schüler eine alltägliche "Kontaktstelle" zu Gott wird. Das "Liebesbündnis" mit der Gottesmutter steht bis heute im Zentrum der Schönstatt-Bewegung.
Gründer und Schützling Marias
Maria spielte von Anfang an eine wichtige Rolle im Leben von Josef Kentenich. Kurz nach seiner Geburt als uneheliches Kind am 16. November 1885 gab seine Mutter ihn an ein Waisenhaus unter dem Schutze der Gottesmutter. Während der Jubiläumsfeierlichkeiten können Pilgerinnen und Pilger verschiedene Orte aus Kentenichs Leben besuchen.
Die hohe Geistlichkeit
Die Schönstatt-Bewegung hat weltweit rund 140.000 Mitglieder. Auch viele Würdenträger sympathisieren mit Kentenichs Kongregation - rund 30 Kardinäle und Bischöfe aus deutschen und ausländischen Bistümern sind zur Jubiläumswallfahrt an den Rhein gekommen.
Trubel und Ruhe
Die Jubiläumsfeierlichkeiten dauern vier Tage und enden am Sonntag. Landes- und Bundespolitiker beehren die Veranstaltung, und sogar ein Musical über Pater Kentenich wird aufgeführt. Aber auch zum Innehalten bleibt Zeit.
Unerschütterlicher Glaube
Seiner werden sie alle gedenken: Pater Josef Kentenich. Unter den Nazis war er mehr als drei Jahre im Konzentrationslager Dachau. Er verlor seinen Glauben aber nicht und bot anderen Häftlingen geistlichen Halt. Von 1949 bis 1965 lebte Kentenich in den USA. Am 15. September 1968 feierte er seine letzte Messe - und starb kurz danach in Schönstatt in der Sakristei.