10 überraschende deutsche Erfindungen
Deutschland ist bekannt für seine zahlreichen bahnbrechenden Erfindungen - vom Auto über die Aspirintablette bis zur Kernspaltung. Aber auch weniger spektakuläre Dinge erblickten hier das Licht der Welt.
Der Locher
Einst war er der König des Büros, doch im Zeitalter der digitalen Datenspeicherung verlor er seine Vormachtstellung. Und doch war der Locher von dem Moment an zu Großem bestimmt, als Matthias Theel ihn erfand und Friedrich Sonnecken ihn am 14. November 1886 patentieren ließ. Neben dem Sonnecken-Aktenordner brachte er mit seinem rhythmischen Klacken Abwechslung in die eintönige Büroumgebung.
MP3
So unsichtbar wie allgegenwärtig: MP3 war nur eine Wunschvorstellung, bis der Tüftler Karlheinz Brandenburg in den frühen 1980ern einen Geistesblitz hatte. Sein MP3 oder auch MPEG-2 Audio Layer III revolutionierte die Audio-Welt. Jetzt konnte man Stücke kodieren, komprimieren und ganz einfach abspeichern, abspielen und transferieren. Das rief Musiktauschbörsen wie Napster auf den Plan.
Die elektrische Bohrmaschine
Ganz nebenbei wurde sie zum Symbol des echten Mannes, und ein Werkzeugschuppen ohne sie ist schier unvorstellbar. Zwar wurde die Bohrmaschine 1889 in Australien erfunden, aber erst das Ludwigsburger Unternehmen Wilhelm Emil Fein entwickelte 1895 eine tragbare Variante - und schenkte dem Mann so die grenzenlose Freiheit. Ohne diese Bohrmaschine hätte er im eigenen Heim nie so viel selbst repariert.
Fanta
Im 2. Weltkrieg wollten die US-Amerikaner die Deutschen hart treffen - und verhängten ein Coca-Cola-Embargo. Kein Problem für Max Keith: Deutschlands Coca Cola-Chef erfand für den deutschen Markt einfach eine neue Brause mit Zutaten wie Molke und Apfelfruchtfleisch. Es war die Geburtsstunde eines Kultgetränks - dessen Rezeptur sich seit 1941 zwar änderte, das den Zähnen aber immer noch zusetzt.
Der Kaffeefilter
In jedem von uns steckt ein Erfinder - und 1908 schlug die Stunde der Hausfrau Melitta Bentz, die überlegte, warum ihr Kaffee immer so bitter schmeckte. Also experimentierte sie mit einem improvisierten Filter aus Papier - und wurde mit einer aromatischen Tasse Kaffee belohnt. Bentz ließ sich die Idee patentieren. Heute arbeiten 3300 Menschen in dem Familienunternehmen "Melitta Group KG".
Das Klebeband
Als ob es nicht genug war, dass er Nivea und Labello entwickelte, wollte der Apotheker Oscar Troplowitz unbedingt noch etwas erfinden, das sein Vermächtnis krönen sollte: Und so entstand das Klebeband. Kleine Reparaturen waren mit seiner Hilfe fortan nie mehr wie zuvor. 1901 schließlich brachte Troplowitz das Leukoplast-Heftpflaster heraus, das seitdem unzählige kaputte Kinderknie zierte.
Das Akkordeon
Obwohl man das Instrument eher mit dem französischen Chanson assoziiert, wurde es tatsächlich 1822 von Christian Friedrich Ludwig Buschmann erfunden. Der Instrumentenbauer aus Thüringen entwickelte nicht nur das Akkordeon, auch die Mundharmonika wird ihm zugeschrieben. Längst hat das Akkordeon die Welt erobert, die Straßenecke ebenso wie den Konzertsaal.
Der Weihnachtsbaum
Finnland darf den Nikolaus für sich reklamieren, aber der Weihnachtsbaum kommt aus Deutschland. In Mode kam die geschmückte Tanne zunächst um 1800 in wohlhabenden Bürgerhäusern, ab Ende des 19. Jahrhunderts gehörte sie dann überall zum Weihnachtsabend dazu. Während man den Baum früher nur mit Früchten, Nüssen und Kerzen dekorierte, gibt es in Sachen Christbaumschmuck heute kaum noch Grenzen.
Stollen mit Schrauben
Obwohl der Prototyp des Fußballschuhs in Großbritannien erfunden wurde, war es Adidas-Gründer Adi Dassler, der 1954 die bahnbrechende Technik mit einschraubbaren Stollen erfand. Was zweifellos auch zum WM-Sieg der Bundesrepublik in diesem Jahr beitrug. Adis älterer Bruder Rudolf Dassler, der beim Konkurrenten Puma arbeitete, war erbost - er reklamierte die Erfindung für sich.
Das Taxameter
Man liebt es oder man hasst es: Seitdem das Taxameter 1891 in Berlin von Friedrich Wilhelm Gustav Bruhn für den Automobilpionier Gottlieb Daimler erfunden wurde, hat es so manchen Blutdruck in die Höhe getrieben - beim Fahrgast und auch bei manchem Fahrer. Denn bis 2017 konnte man die Geräte manipulieren, um die Einnahmen steuerfrei für sich zu verwenden. Fiskaltaxameter heißen die neuen Apparate.