50 Jahre her: Die Geburt von Led Zeppelin
Led Zeppelin zählen zu den Pionieren des Hardrock und des Heavy Metal. Sie sind eine der erfolgreichsten und innovativsten Bands der Musikgeschichte. Seit ihrer Gründung im Jahr 1968 haben sie mehr als 300 Millionen Platten weltweit verkauft. Noch heute berufen sich viele Musiker auf Jimmy Page und seine Mitstreiter.
Am Anfang: Frust statt Lust
Am Anfang ihrer Bandgeschichte stand Frust. Die damalige Band The Yardbirds befand sich im Auflösungsprozess. Der Gitarrist Jeff Beck hatte kurz zuvor alles hin geschmissen. Jimmy Page übernahm die Leitung und die Verantwortung. Denn obwohl die letzte Platte ein Flop war, mussten Verträge erfüllt und Konzerte gegeben werden. Also scharte Jimmy Page neue Musiker um sich. Er konnte John Bonham am Schlagzeug gewinnen, als Sänger Robert Plant und am Bass John Paul Jones. In dieser Formation wollte er radikaler und kompromissloser als jemals zuvor spielen. "Wir wollten einen Frontalangriff auf die Ohren starten", erzählte Jimmy Page später in einem Interview mit "Der Spiegel", und "einfach Krach machen".
Die Geburtsstunde von Led Zeppelin
Am 7. September 1968 betraten die vier Musiker erstmals in dieser neuen Formation eine Bühne - im dänischen Gladsaxe. Unter dem alten Namen "The Yardbirds" wurden sie auf Plakaten angekündigt, nannten sich selbst allerdings "The New Yardbirds". Der Legende nach sollen Kollegen von The Who ihre Witze über diese neue Band gerissen haben. Sie würden abstürzen wie ein bleierner Zeppelin. Das inspirierte das britische Rock-Quartett, sich nochmals umzubenennen. Diesmal in "Led Zeppelin" - und so starteten sie durch.
In nur 36 Stunden nahmen die vier Musiker die Songs für ihr Debüt-Album wie im Rausch auf. Nach ihrer gemeinsamen Tour stimmte die Chemie und alle waren aufeinander eingespielt. Auch wenn sich nicht alle Musikkritiker vor Begeisterung überschlugen, so eroberte ihr progressiver Sound schnell die Rockszene.
Wenn's mal wieder länger dauert
Obwohl alle Musiker aus Großbritannien stammen, konzentrierte sich die Band zuerst auf den US-amerikanischen Markt. Hier stellte sich der immense Erfolg viel schneller ein als in Europa. So gut es eben ging, meideten Led Zeppelin Fernsehauftritte, dieses Medium war einfach nicht für sie geschaffen. Ihre Heimat war die Bühne. Die Live-Konzerte von Led Zeppelin waren legendär. Durch extrem ausgiebige Gitarrensoli wurden ohnehin schon lange Songs noch länger gespielt, manche bis zu 30 Minuten. Drei- bis vierstündige Shows waren keine Seltenheit. Legendär war auch das Image der Band. Bis heute halten sich Gerüchte, ihr größter Hit "Stairway To Heaven" offenbare satanische Botschaften, wenn der Song rückwärts gespielt wird.
Ruhm und Untergang
Weltberühmt und gefeiert geriet die Band trotzdem Ende der 70er-Jahre in eine Schieflage. Hinter den Kulissen gab es Spannung innerhalb der Band. Jimmy Page und John Bonham durchlebten persönliche Krisen. Ein schwerer Schicksalsschlag erschütterte schließlich auch Robert Plant. Nach dem Tod seines kleinen Sohnes durch eine Viruserkrankung kamen erstmals Trennungsgerüchte auf.
Außerdem kämpften Led Zeppelin erstmals mit einem Image-Problem. Die neue, zügellose und wilde Punk-Bewegung ließ die Musiker plötzlich wie alternde Rock-Dinosaurier erscheinen. Der tragische Tiefpunkt in der Bandgeschichte allerdings war der Tod des Schlagzeugers John Bonham im September 1980. Nach einem Konzert erstickte er - stark alkoholisiert - an seinem Erbrochenen. Led Zeppelin stand vor dem Aus.
Und so geschah es auch: Am 4.Dezember 1980 gab die Band ihre Trennung bekannt. Wie am Anfang der Bandgeschichte sah sich Jimmy Page auch an ihrem Ende mit dem gleichen Problem konfrontiert. Bestehende Verträge mussten erfüllt werden. Um noch ein Album veröffentlichen zu können, stellte er alte Live-Sessions und Studioaufnahmen zusammen. Es erschien zwei Jahre nach der Auflösung der Band. Seitdem warten Fans weltweit auf eine Reunion, es gab verschiedene Versuche. Doch auch wenn Led Zeppelin Rock-Geschichte geschrieben haben - die Bandgeschichte ist zu Ende.