Afghanische Korrespondenten: Köln und Bonn unterstützen DW
Beide Städte stellen den Journalisten und ihren Familien Unterkünfte zur Verfügung, bis die Deutsche Welle Wohnungen für sie gefunden hat.
Der Deutschen Welle (DW) war es vor rund zwei Wochen gelungen, zehn ihrer Journalisten und deren Familien aus Afghanistan zu evakuieren. Auf dem Landweg konnte die Gruppe von 72 Personen die Grenze nach Pakistan überqueren, wo die deutsche Botschaft in Islamabad die Visa für die Weiterreise nach Deutschland ausstellte.
DW-Verwaltungsdirektorin Barbara Massing: "Mein herzlicher Dank für ihre großartige Unterstützung geht an die Oberbürgermeisterinnen Henriette Reker und Katja Dörner mit ihren Teams sowie an die Bezirksregierung Arnsberg. In ganz enger Abstimmung haben sie der DW geholfen, noch vor der Einreise unserer Korrespondenten nach Deutschland schnelle und unbürokratische Lösungen für die Menschen anzubieten, die nun eine neue Heimat finden müssen. Das war sehr beeindruckend."
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte sich bereits im August an Bundesinnenminister Horst Seehofer und den stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten, Dr. Joachim Stamp, Minister für Integration, gewandt und angeboten, freie Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete aus Afghanistan zur Verfügung zu stellen. Reker bat vor dem Hintergrund der absolut besorgniserregenden Entwicklung in Afghanistan und der lebensbedrohlichen Situation für viele akut bedrohte Personengruppen um ein großzügiges und unbürokratisches Aufnahmeprogramm für die Menschen in Afghanistan.
Die Stadt Köln hat der Deutsche Welle signalisiert, weitere Personen mit einem familiären Bezug zur DW aufzunehmen.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker betont: "Köln steht für Offenheit, Vielfalt und Toleranz. Die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan habe ich daher mit Bestürzung verfolgt. Selbstverständlich unterstützt die Stadt Köln die Deutsche Welle darin, ihre Mitarbeitenden, die sich für eben jene Werte eingesetzt haben, zu evakuieren. Die Stadt Köln hat ein gut ausgebautes Unterbringungssystem und stellt die benötigten Unterkünfte bereit."
Nach Köln kommen zunächst 46 Personen aus Afghanistan, in Bonn können weitere 26 Menschen untergebracht werden.
"Wir haben bereits frühzeitig unsere Bereitschaft erklärt, afghanische Ortskräfte und schutzbedürftige Menschen in Bonn aufzunehmen", so Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. "Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Deutschen Welle und der Stadt Köln schnell und unbürokratisch Hilfe leisten und somit den Mitarbeitenden und ihren Familien eine sichere Unterkunft und die notwendige Unterstützung anbieten können."
Die DW-Korrespondenten aus Afghanistan werden künftig in Bonn für die journalistischen Angebote der DW in den Sprachen Dari und Paschtu arbeiten. Die DW hat ihr Angebot für Afghanistan verstärkt und unter anderem ein Radioprogramm via Kurzwelle gestartet, damit die Menschen in Afghanistan noch umfänglicher mit unabhängigen Informationen in Landessprache versorgt werden können.
Die Deutsche Welle bemüht sich um die Evakuierung von Angehörigen der Mitarbeitenden der Bonner Afghanistan-Redaktion. Auch diese sind durch die journalistische Tätigkeit ihrer Verwandten in Bonn einer sehr realen Gefahr in Afghanistan ausgesetzt. Dazu ist die DW in enger Abstimmung mit den zuständigen Ministerien in Berlin.