Tadschikistan: Alumnikonferenz
Mehr als 20 Alumni von Partnersendern der DW-AKADEMIE hatte Mathis Winkler, Leiter des Bereichs Europa/Zentralasien, eingeladen. Ihnen gemeinsam war vor allem eines: der Wunsch nach mehr Fortbildungsmöglichkeiten. Technische Weiterbildung, Management-Trainings und Hilfe bei der Etablierung von Kinderprogrammen stehen auf der Liste oben. Auch eine Inhouse-Beratung wünschen sich die Vertreter vieler Sender.
„Tadschikistan ist ein Land ohne Pressefreiheit. Das haben mir viele Alumni im persönlichen Gespräch bestätigt. Wer sich hier traut, kritisch zu berichten, riskiert, seinen Job oder die Sendelizenz zu verlieren“, so Gerda Meuer. Entsprechend sei Selbstzensur weit verbreitet. Erst kürzlich habe die Staatsmacht juristischen Druck auf einen Partner der DW-AKADEMIE ausgeübt, der kritisch über die Missstände in einem tadschikischen Gefängnis berichtet hatte. Auch auf Druck der internationalen Gemeinschaft sei die Verleumdungsklage inzwischen aber wieder fallen gelassen worden.
Dass die DW-AKADEMIE durch ihre langjährige Arbeit vor Ort gut vernetzt ist, wurde in Gesprächen der Direktorin mit Vertretern von OSZE, Deutscher Botschaft und Europäischer Union deutlich. Auch der Landesdirektor der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) signalisierte Unterstützung bei der geplanten Entsendung eines Experten für Medienentwicklung nach Tadschikistan. Dieser soll in Kooperation mit der Russisch-Tadschikisch-Slawischen Universität in Duschanbe für eine praxisbezogenere Ausbildung von Nachwuchsjournalisten sorgen. „Tadschikistan ist ein junges Land. Bildungsmöglichkeiten, auch im Medienbereich, sind daher essenziell für die weitere Entwicklung“, so Winkler.