Simbabwe: Dreijähriges Medienprojekt gesichert

Die Europäische Kommission sichert der DW-AKADEMIE finanzielle Unterstützung für ein langfristiges Medienprojekt in Simbabwe zu. Ziel ist es, unabhängigen Journalismus in dem südafrikanischen Land zu fördern.

Patrick Leusch, Leiter der Projektentwicklung der DW-AKADEMIE, und Barbara Plinkert, Chargé d'affaires EC Delegation Harare

Mit 1,1 Millionen Euro wird die Europäische Kommission ein Langzeitprojekt der DW-AKADEMIE in Simbabwe fördern. Unter dem Titel „Medien in Simbabwe: Schlüsselfaktor für die Verteidigung der Menschenrechte und Meinungsfreiheit. Stärkung von Medienreform und des Wandels der Zivilgesellschaft“, will die DW-AKADEMIE in den kommenden drei Jahren simbabwische Medien darin unterstützen, „an einer neuen freien Medienordnung zu arbeiten und unabhängigen Journalismus in Simbabwe zu fördern“, betont Patrick Leusch, Leiter der Projektentwicklung bei der DW-AKADEMIE. Die Unterstützung der EU mache das nun möglich. „Das Projekt ist uns sehr wichtig, denn es ist ein Ergebnis enger Kooperation zwischen simbabwischen und europäischen Partnern.“

Besonders gefördert werden bereits bestehende Netzwerke von Medienunternehmen und Medienhilfsorganisationen in Simbabwe, insbesondere die Mitglieder der „Media Alliance of Zimbabwe“ (MAZ). Das Projekt konzentriert sich vor allem auf vier Bereiche: die Reform der Mediengesetze, die institutionelle Weiterbildung und Kompetenzentwicklung sowie die Professionalisierung des Mediensektors. Außerdem soll mit dem Projekt die Bindung zwischen Medien und Zivilgesellschaft verstärkt werden.

Die Situation der Medien in dem krisengeschüttelten südafrikanischen Land hat sich auch nach der Regierungsneubildung vor zwei Jahren kaum verbessert. Noch immer, so kritisieren Medien- und Menschenrechtsorganisationen, sei eine unabhängige Berichterstattung nicht möglich. Entgegen anderslautenden Versprechungen ist seit dem Machtteilungsabkommen zwischen der Regierung von Robert Mugabe und der Opposition im September 2008 bislang keine Medienreform auf den Weg gebracht worden. Im Gegenteil, noch immer hätten Journalisten unter Zensur und Verfolgung zu leiden. Einem Bericht von der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge, hat im vergangenen Jahr kein unabhängiger Radio- oder Fernsehsender eine Sendegenehmigung erhalten.

Frauen tragen Eimer mit Wasser in eine kleines Dorf in Simbabwe

In dem Projekt zum Aufbauprozess der Medien in Simbabwe wolle die DW-AKADEMIE vor allem eine koordinierende Rolle übernehmen. „An der Umsetzung des Projektes sind neun Partner beteiligt – unter anderem aus Europa IMS aus Dänemark, IWPR in London, Press Now in den Niederlanden und FOJO aus Schweden sowie vier simbabwischen Medienorganisationen und –Netzwerken.

Finanziert wird das Vorhaben aus dem EU-Menschenrechtsprogramm „Instrument for Democracy and Human Rights“ (EIDHR). Mehr als 200 Bewerbungen waren bei der EU Kommission zur Ko-Finanzierung von Projekten unter diesem Programm eingegangen. Elf davon wurden ausgewählt, darunter das Simbabwe-Projekt der DW-AKADEMIE. „Dass wir unterzeichnen konnten, zeigt, welches Ansehen die DW-AKADEMIE weltweit hat“, so Patrick Leusch.