Das teure Bild der Pressefreiheit

Acht Stunden Polizeigewahrsam – das war der Preis für Pressebilder von Studentenprotesten in Malabo, der Hauptstadt Äquatorialguineas. DW-Korrespondent Samuel Obiang Mbana hatte Polizeiübergriffe dokumentiert.

Samuel Obiang Mbana

„Die Regierung hält mich für einen Landesverräter.“ Samuel Obiang Mbana, der seit mehr als drei Jahren für die DW als Korrespondent arbeitet, hat ohnehin keinen leichten Stand. Die Akkreditierungsstelle in dem afrikanischen Kleinstaat an der Atlantikküste erschwert seine Arbeit. Und manchmal erhält er Drohbriefe.

Am 26. März wollte er über eine Demonstration berichten – Studenten protestierten dagegen, dass sie künftig keine Stipendien mehr erhalten sollten. Als die Polizei Tränengas einsetzte und Studenten verhaftete, fotografierte Mbana die Geschehnisse. Daraufhin setzte ihn die Polizei fest. „Sie haben mir meinen Fotoapparat und mein Handy weggerissen, meinen Presseausweis und meinen Pass abgenommen.“ Für acht Studen sei er in eine Zelle gesperrt worden, berichtete Mbana der DW.

Auch bei seiner Freilassung habe man ihm keine Erklärung gegeben. „Und als ich sie aufforderte, mir meinen Fotoapparat und mein Handy wiederzugeben, sagte mir der Sicherheitschef, ich solle am nächsten Tag wiederkommen“, so der Korrespondent. Er wartet noch immer auf seine Ausrüstung.

„Die Presse hier im Land kann nicht frei arbeiten“, so seine tägliche Beobachtung. Insbesondere wolle man offenbar verhindern, dass Informationen über Behördenwillkür nach draußen dringen. „Dabei sind wir genau dafür da: die Leute zu informieren, und zwar auch über barbarische Dinge, die Sicherheitskräfte oder andere Behörden zu verantworten haben.“ Mbana bleibt indes in seiner Überzeugung fest: „Wenn man mich an der Ausübung meines Berufes hindert, ist es so, als wollte man mich am Leben hindern.“

Korrespondent im Kongo überfallen

Ein weiteres Beispiel, dass DW-Mitarbeiter in so manchem Land allerlei Unbill ausgesetzt sind, erreichte den deutschen Auslandssender vom Korrespodenten in der Demokratischen Republik Kongo. Aus Sicherheitsgründen arbeitet er unter dem Pseudonym Mude Eldorado.

Demnach wurde dieser am Sonntag, 29. März, in Bukavu im Osten des Landes von Bewaffneten überfallen. „Sie haben ihn mit Messern bedroht und ihm zwei Telefone und sein iPhone mit all seinen professionellen Kontakten geraubt. Als er sich zur Wehr setzte, haben sie ihn an der Hand verletzt“, berichtet Dirke Köpp, Leiterin der Französisch-Redaktion. Dem Kollegen gehe es nach dem Schock zwar wieder gut. Allerdings könne er derzeit ohne die gestohlene Ausrüstung nur sehr eingeschränkt arbeiten.