"Kampf um Wahrheit" - DW-Dokumentation zum Fall Assange

In dem Dokumentarfilm begleitet Can Dündar Stella Assange bei ihrem Kampf um die Freilassung ihres Mannes und thematisiert die Wikileaks-Veröffentlichung, die angebliche Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak aufdeckte.

Can Dündar
Für "Kampf um Wahrheit" begleitete der türkische Journalist Can Dündar den Fall von Julian Assange über die letzten sechs Monate bis zu dessen Freilassung.Bild: Manja Wolff/DW

Für die Dokumentation begleitete Can Dündar den Fall Julian Assange in den letzten sechs Monaten bis zu seiner Freilassung am 25. Juni 2024. Dündar traf Stella Assange und ihre beiden Kinder bei einem ihrer letzten Besuche im englischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh und begleitete sie zu den Anhörungen ihres Mannes vor dem britischen Royal High Court.

Dündar und Co-Regisseurin Sarah Mabrouk recherchierten auch die Hintergründe des Videos "Collateral Murder", das von der Plattform Wikileaks veröffentlicht wurde und mutmaßliche Kriegsverbrechen der US-Truppen im Irak zeigt. In dem Video aus dem Jahr 2010 ist zu sehen, wie US-Soldaten aus Apache-Hubschraubern in Bagdad auf Journalisten und Zivilisten schießen. Das DW-Team machte einen irakischen Überlebenden des Angriffs und einen US-Soldaten ausfindig, der direkt an dem Vorfall beteiligt war – und führte die beiden erstmals nach 17 Jahren zusammen. "Diese Begegnung steht im Zentrum des Dokumentarfilms, der eine fesselnde Geschichte über Vergebung und den Kampf um Wahrheit erzählt", betont Frauke Sandig, DW Documentaries Commissioning Editor. 

Can Dündar, Regisseur des Films: "Als jemand, der wegen der gleichen Vorwürfe wie Assange angeklagt, verurteilt und inhaftiert wurde, war dieser Dokumentarfilm wie ein erneutes Durchleben meiner Erfahrungen. Im Kern geht es um die Frage: Was tun wir, wenn das Recht des Staates auf Geheimhaltung mit dem Recht der Öffentlichkeit auf Wissen kollidiert? Wir haben versucht, das zu hinterfragen."

Sarah Mabrouk, Regisseurin des Films: "Da ich einige der Schrecken des Irak-Krieges als Journalistin mit eigenen Augen gesehen habe, hatte die Veröffentlichung des Videos "Collateral Murder" im Jahr 2010 und der seltene Einblick, den es in die Maschinerie dieses Krieges bot, eine besondere Wirkung auf mich. Später berichtete ich über die meisten der Assange-Auslieferungsanhörungen in London seit 2020, überzeugt davon, dass der Ausgang dieses Falles die Grenzen der Pressefreiheit für kommende Generationen bestimmen würde." 

Tim Klimeš, Head of DW Documentaries: "Dies ist in erster Linie kein Film über Julian Assange. Es ist eine aufrichtige und ausführliche Beschäftigung mit einem mutmaßlichen Kriegsverbrechen, das ohne ihn womöglich nie ans Licht der Öffentlichkeit gekommen wäre. Das sollte in der öffentlichen Diskussion um seine Person nie vergessen werden."

Dr. Nadja Scholz, DW Managing Director Programming: "Als internationales Medienunternehmen ist es unsere Aufgabe, Fakten darzustellen und verschiedene Perspektiven zu beleuchten. Dies gelingt der Dokumentation in sehr fesselnder und bewegender Weise."

Informationen zur Veröffentlichung und Ausstrahlung 

Am 5. Juli 2024 um 19 Uhr wird der 52-minütige Dokumentarfilm "Kampf um Wahrheit: Julian Assange und die dunklen Geheimnisse des Krieges" auf dem englischen YouTube-Channel von DW Documentary veröffentlicht. Ab dem 27. Juli 2024 läuft er weltweit auf den TV-Kanälen der DW, auf Englisch, Spanisch und Arabisch. Ab diesem Tag ist er auch auf allen weiteren Sprachkanälen von DW Documentary auf YouTube verfügbar. 

DW Documentary auf Englisch: youtube.com/DWDocumentary
DW Documental auf Spanisch: youtube.com/DWDocumental
DW Documentary وثائقية دي دبليو: youtube.com/DWDocArabia
DW Documentary हिन्दी: youtube.com/DWDocHindi
DW Doku (Deutsch): youtube.com/DWDoku

Am 31.07.2024 um 22:30 Uhr läuft die deutsche Sprachfassung des Films zudem im Programm des RBB und wird auch zum Abruf in der ARD-Mediathek bereitstehen.