GMF 2024: Den Dialog suchen und gemeinsam Lösungen finden!
Gerade hinsichtlich der Fragestellung, wie Medienhäuser und Journalist*innen weltweit möglichst viele Menschen in ihren jeweiligen Gesellschaften erreichen. Sei es in demokratischen Entwicklungsprozessen mit dem wichtigen Blickwinkel der Frauen in der Welt, bei der Lösung von Konflikten unter Berücksichtigung komplexer Vorgeschichten und erlittener Traumata, , bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz, in der Erstellung von intelligenten Sprachmodellen oder bei Fakten-Checks – überall ermöglichen Diversity-Ansätze den Eingang unterschiedlicher Perspektiven und verschiedener Stimmen in den journalistischen und somit in den gesellschaftlichen Diskurs. Und gerade in herausfordernden Zeiten, wie diesen, die geprägt sind von Kriegen, Krisen und Katastrophen, gilt es, wie DW-Intendant Peter Limbourg in seiner Eröffnungsrede verdeutlichte, optimistisch zu bleiben, denn Pessimisten trügen selten zu Lösungen bei.
Von der Debatte zum Dialog in Krisenzeiten – Das geht!
Mit der Session „From Debate to Dialog“ beteiligte sich der Fachbereich Diversity, Equity and Inclusion (DEI) am diesjährigen GMF. Die Session erfreute sich großer Beliebtheit und war mit mehr als 50 Teilnehmenden bis auf den letzten Stehplatz besetzt. Das Eis zwischen den Teilnehmer*innen war nach der Eingangsfrage und der Vorstellung des interaktiven Parts von Zahra Nedjabat und Rodrigo Abdelmalack, Head und Deputy-Head of DEI bei den Teilnehmenden sofort gebrochen. Sie alle wussten ihrem Gegenüber zu berichten, weshalb Diversity in der Berichterstattung für sie einen wichtigen Teil ihrer Arbeit darstellt.
Zu Beginn des zweiten Konferenztages wurde mit Blick auf eine Paneldiskussion zum Krieg in Gaza konkret über diversitätsorientierte Möglichkeiten der Berichterstattung angesichts Konfliktsituationen diskutiert. In diesem Zusammenhang berichtete Sarah Hofmann als Leiterin über das Mandat des Kompetenzteams Antisemitismus, jüdisches Leben, Israel und die palästinensischen Gebiete. Mit ihrem Team trägt sie aktiv dazu bei, die Arbeit und den Austausch von DW-Journalist*innen im Haus zu diesem Thema zu unterstützen und zu begleiten.
Mit unterschiedlichen Perspektiven zu besseren Ergebnissen
Jaafar Abdul-Karim, Mitglied des Councils der Chefredaktion, stellte im Folgendem aus erster Hand die Arbeit des CR-Councils vor: Die Grundlage für qualitativ hochwertigen Journalismus liefern unterschiedliche Perspektiven und die Vielfalt verschiedener Stimmen, eben „diverse voices and different perspectives“, so Abdul Karim. Dieser Prozess gestaltet sich häufig nicht frei von Konflikten, aber das sei Teil des Prozesses. Denn: „Durch die Perspektivenvielfalt und durch offene Diskussionen erhöht sich die Qualität der journalistischen Arbeit, und das wollen wir erreichen“, ergänzte Manuela Kasper-Claridge, Chefredakteurin der DW.
Berichterstattung aus erster Hand
Kay Macquarrie, der für die DW an KI und Sprachmodellen für eine barrierefreie Berichterstattung forscht und arbeitet, sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, dass die journalistische Arbeit stets nicht nur über Menschen stattfinden solle, sondern eben auch mit ihnen. Das sei nicht nur, aber auch bei der Berichterstattung von Menschen mit Behinderung essenziell, so Macquarrie. Mit dem Circle Accessiblity and Inclusion wird in der DW das interne Monitoring zu Menschen mit Behinderung diskutiert, stetig verbessert und angepasst. Stenaldo Mehilli, Praktikant bei der DW, entwarf mit seinen Worten ein wunderbares Bild zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und somit in der Arbeitswelt zusammen: „Behinderung ist nur der erste Schritt, unsere Fähigkeiten sind die Lösung dazu“.
Menschen sind in der Lage, miteinander in den Dialog zu treten und gemeinsam Lösungen zu finden. Mit der Session konnten der Fachbereich DEI natürlich nur einen kleinen Teil des Querschnittsthemas Diversity, Equity and Inclusion abbilden. Dennoch bietet dieser Ansatz, so Zahra Nedjabat, Leiterin des Fachbereichs DEI „ein Werkzeug, die großen Fragen unserer Zeit konstruktiv mit Perspektivenvielfalt und Dialogbereitschaft zu lösen.“