'Kein Militärputsch'
Die Frage ist doch nicht Manuel Zelaya oder Roberto Micheletti, sondern die Angst der Bevölkerung vor einem bolivarischen System á la Hugo Chavez. Herr Zelaya hat seit Beginn seiner Amtszeit sein Volk hintergangen - wahrscheinlich mit Hilfe von Chavez-Dollars. Die Menschen in Honduras wollen ihre eigene Zukunft gestalten und nicht dem Machthunger des bolivarischen "Führers" ausgeliefert sein. Michelettis hat den unverzeihlichen Fehler gemacht, in dem er ohne internationale Unterstützung gegen die Regeln verstoßen hat. Gleichwohl ändert das aber nicht die Tatsache, dass das hondurianische Volk in Freiheit leben möchte. Sollte Honduras in den Einflussbereich von Chavez fallen, werden andere zentral - und südamerikanische Staaten folgen. Leider kommt aber das Volk nicht ausgewogen zu Wort. Schade, dass wir uns mal wieder mit unserer Arroganz und nicht mit Sachverstand in die internen Angelegenheiten eines Volkes einmischen. (Bernd R. Hettel)
Die alleinige Verantwortung für das, was geschehen würde, wenn er nach Honduras zurückkehren würde, trägt Zelaya selbst. Jedoch erscheint mir sein ausgeprägter Zug zum Machterhalt, der mit einem Verfassungsbruch seinerseits einhergeht, über dem Wohle des Volkes und der klaren Stimme von Kardinal Rodriguez zu stehen. Honduras hat einen Interimspräsidenten, ein Parlament, ein Militär, das nicht in die Regierung eingebunden ist wie auch der Oberste Gerichtshof, und vor allem einen Termin für Wahlen, der fix ist. Ist das die Definition eines Militärputsches? (Volker Hevler)
Ein ordinärer Putsch, auch als "golpe" bekannt, heißt neuerdings "Konflikt"? Folgerichtig heißt der Chef der Putschisten "Chef der Interimsregierung"? Ist der Deutschen Welle zu Ohren gekommen, was der "Außenminister" der "Interimsregierung" über Obama äußerte? Wenn man der österreichischen Zeitung Standard glauben soll: der sei ein "Negerlein (negrito), das nicht einmal weiß, wo Tegucigalpa liegt". Die wohlwollende Haltung der USA (wie auch der internationalen Presse) kann sich die "Interimsregierung" trotzdem sicher sein. (F. Bondy)
Unruhen in China
Ich bin in China als ein Han-Kind aufgewachsen. Ich habe nie gelernt, die Minderheiten abzuwerten und zu verachten, stattdessen wurde es mir von meiner Schule und den Lehrbüchern beigebracht, dass wir alle in einer Familie sind und wir die Minderheiten mehr lieben und unterstützen sollen. Ich wusste als kleines Kind, dass die Mitschüler mit dem ethnischen Hintergrund bevorzugt wurden und bei der Abschlussprüfung sogar ohne jegliche außergewöhnliche Leistung mehr Punkte bekommen sollten. Die ethnischen Eltern dürfen zwei Kinder haben, wir Han-Chinesen aber nur ein Kind. Die Minderheiten haben mehr Freiheit und Ermäßigung als die Han-Chinesen. Dabei sind nicht die Minderheiten vernachlässigt und unterdrückt worden, sondern die Han-Chinesen. Die islamischen Terroristen sind in allen Ländern auf der Welt wegen ihrer Grausamkeit scharf kritisiert und verurteilt worden, nun bekommen sie recht, wenn sie in China die unschuldigen Menschen auf der Straße umbringen. Wo bleibt das Recht für Han-Chinesen? (Wei Zhou)
Ban-Mission in Birma
Ob UN-Generalsekretär Ban Erfolg haben wird, kann ich nicht prophezeien. Aber er sollte die Mission fortsetzen, wobei ihm die gesamte UN behilflich sein sollte. (Thomas Hofer)
G20 statt G8?
Eine Erweiterung der G8 wird unvermeidlich zu einer Aufblähung und somit zu einer weiteren Bürokratisierung führen, und wenn, wie man genau weiß, die Bürokraten etwas in die Hand nehmen, versinkt jeder Fortschritt in einem heillosen Papierkrieg. Außerdem werden in Zukunft mehr Staaten industriell so weit entwickelt sein, dass sie auch einen Sitz im Rat der G-Staaten verlangen werden. Die Frage ist, ob nur industrielle Kapazitäten der Maßstab bleiben sollen, oder ob auch Länder, die Rohstoffe und Nahrungsmittel produzieren, in dieser Runde aufgenommen werden sollen. Und noch eine Frage: Was geschieht, wenn ein Land, dass zur Zeit die Kriterien erfüllt, in Zukunft nicht mehr in der Lage sein sollte, einen bestimmten Standard aufrechtzuerhalten? Wird dieses Land dann automatisch aus diesem exklusiven Club ausgeschlossen? (Kai Nicholson)
Panne im AKW Krümmel
Das AKW Krümmel sollte nicht wieder ans Netz gehen. Wenn das Wort von Peter Harry Carstensen etwas wert ist, dann muss das AKW Krümmel jetzt vom Netz, denn die Chance, die Carstensen dem Betreiber einräumen will, hat er offensichtlich gerade in Schweden verspielt. Der Betreiber ist entgegen der eigenen Einschätzung nicht in der Lage, Atomkraftwerke zu betreiben. Ein mit der Aufsicht vereinbartes Überwachungsgerät zu vergessen, zeugt von Unzuverlässigkeit. Der Schutz der Bevölkerung muss höher angesetzt werden als der Unternehmensprofit. (B.A. Meier)
Die Bundeswehr verleiht eine Tapferkeitsmedaille
Es ist längst überfällig, eine Tapferkeitsauszeichnung für Soldaten der Bundeswehr zu stiften. Dies widerspricht nicht dem Gedanken des Bürgers in Uniform, weil dieser Bürger eben eine tapfere militärische Leistung erbracht hat. Im Zivilleben zeichnen wir Bürger für ihre Tapferkeit ebenso aus. Dies hat nichts mit "Lamettabrust" zu tun. Abschließend eine Bemerkung zum Eisernen Kreuz und ihrer Stellungnahme 'So wurden im Zweiten Weltkrieg Tausende für ihre Teilnahme an einem verbrecherischen Angriffskrieg geehrt.' Dies war nicht Sinn und Zweck des EK. Es wurde vielmehr als Tapferkeitsauszeichnung verliehen (wenngleich in einem Angriffskrieg und von einem verbrecherischen System). Dies schmälert aber nicht die Bedeutung für den Träger und sollte nicht als Werturteil gegen ihn gebraucht werden. (Andreas Rauch)